Ausschuss-Vorsitzende: Zschäpe-Aussage ist neue Strategie

Erfurt/München · Die Vorsitzende des Thüringer NSU-Untersuchungsausschusses, Dorothea Marx, sieht in der angekündigten Aussage von Beate Zschäpe im NSU-Prozess eine neue Verteidigungsstrategie.

"Zschäpe merkt offenbar, dass es für sie eng wird und sie etwas tun muss", sagte Marx der Deutschen Presse-Agentur. Sie erwarte, dass Zschäpe wahrscheinlich durch Belastung Dritter versuchen werde, sich selbst zu entlasten.

Marx leitet derzeit den bereits zweiten NSU-Untersuchungsausschuss im Landtag, der sich mit dem Versagen der Thüringer Ermittlungsbehörden bei der Verfolgung des NSU beschäftigt. Zschäpe stammt aus Jena.

Als Hauptangeklagte im Münchner NSU-Prozess will sie nach Ankündigung ihres Verteidigers Mathias Grasel am Mittwoch ihr Schweigen brechen und eine Erklärung verlesen lassen. Dem "Nationalsozialistischen Untergrund" (NSU) werden neun Morde an Migranten und die Ermordung einer aus Thüringen stammenden Polizistin vorgeworfen.

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