Porträt Arnold - Von einer wilden Jugend zur Nobelpreisträgerin

Stockholm · Eigentlich wollte sie Diplomatin oder CEO eines multinationalen Unternehmens werden. Doch dann entschied sich die US-Wissenschaftlerin Frances Arnold, erneuerbare Energien zu erforschen, weil ein Chef-Posten zu viel Arbeit bedeutet hätte, sagte sie vor einigen Monaten.

 Frances Arnold bei einer Preisverleihung im vergangenen Mai in Helsinki.

Frances Arnold bei einer Preisverleihung im vergangenen Mai in Helsinki.

Foto: Heikki Saukkomaa/Lehtikuva/AP

Damit hat die jetzige Inhaberin der Linus Pauling Professur des renommierten California Institute of Technology (Caltech) offenbar die richtige Entscheidung getroffen. Mit der Zuerkennung des Chemie-Nobelpreises kann sie einen weiteren Höhepunkt ihrer Karriere feiern. Dabei hatte die 62-Jährige noch vor gut einer Woche bei Twitter geschrieben, dass ihre Füße ziemlich klein für die Fußstapfen des ebenfalls mit dem Chemie-Nobelpreis ausgezeichneten Pauling seien.

1979 absolvierte Arnold ihren Bachelor in Maschinenbau an der Princeton University, bevor sie 1985 ihren Doktortitel als Chemietechnikerin verliehen bekam. Dank ihrer Forschung können Chemikalien umweltfreundlicher hergestellt werden.

Die hoch dekorierte Professorin wurde bereits als erste Frau mit dem mit einer Million Euro dotierten Millennium-Technologiepreis (2016) und von Barack Obama mit der National Medal of Technology and Innovation (2013) ausgezeichnet. Die Medaille gilt als höchste Auszeichnung der US-Regierung für Wissenschaftler.

In ihrer Jugend habe sie einige wilde Highschool-Jahre erlebt und gegen den Vietnamkrieg demonstriert, sagte sie der "Los Angeles Times" 2011. Um gegen ihre Eltern zu rebellieren, sei sie mit 17 ausgezogen und habe sich die Miete durch Kellnern verdient. Zudem habe sie einige Jahre gegen Brustkrebs kämpfen müssen. In ihrer Freizeit wandere und reise sie gerne. Arnold ist mehrfache Mutter und war mit dem US-Wissenschaftler Andrew Lange bis zu seinem Tod 2010 verheiratet.

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