Am zufriedensten sind Deutschlands Nordlichter

Berlin · Das Glück wohnt im Nordwesten Deutschlands: In Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Niedersachsen sind die Menschen am zufriedensten. Schlusslichter der Regionen sind Brandenburg, dann Sachsen-Anhalt und Thüringen.

 Deutschland rückt im europäischen Glücksvergleich auf Platz 8 vor. Foto: dpa

Deutschland rückt im europäischen Glücksvergleich auf Platz 8 vor. Foto: dpa

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Das geht aus dem Glücksatlas 2013 hervor, den die Deutsche Post in Berlin vorgestellt hat. Die Studie hat Deutschland in 19 Regionen aufgeteilt, einige der 16 Bundesländer wurden zusammengefasst, große Flächenländer wie Nordrhein-Westfalen oder Bayern aber auch geteilt.

Insgesamt bleibt das Glücksniveau mit 7 von 10 Punkten auf hohem Level stabil. "Deutschland befindet sich auf einem Zufriedenheitsplateau", sagte Prof. Bernd Raffelhüschen (Uni Freiburg), der das Projekt wissenschaftlich betreut. Deutschland rückt im Europavergleich damit auf Platz 8 von 30 vor und liegt deutlich über dem Glücks-Durchschnitt von 6,3. Auf den ersten drei Plätzen liegen Dänemark (8,9), Schweden (8,2) und die Niederlande (8,0). Schlusslicht ist Griechenland mit dem Glücksindex 3,4.

Migranten in Deutschland sind demnach mittlerweile fast ebenso mit ihrem Leben zufrieden wie der Durchschnitt der Gesamtbevölkerung. Die Kinder der Zuwanderer sehen - vorausgesetzt sie haben gute Sprachkenntnisse - mit einem Glücksindex von 7,2 sogar ausgesprochen zuversichtlich in die Zukunft, sagte Raffelhüschen.

Weniger Lebenszufriedenheit herrscht hingegen nach wie vor in den östlichen Bundesländern. Hier hat sich der Abstand zwischen West und Ost erstmals seit der Wiedervereinigung wieder etwas vergrößert und liegt nun bei 7,05 im Westen und 6,7 im Osten. Neues Schlusslicht ist Brandenburg mit einem Glücksindex von 6,5. Als Gründe nannten die Sozialforscher den starken Alterungseffekt, hohe Abwanderung, relativ niedrige Einkommen und schlechtere Versorgung in der Fläche.

Dass dies jedoch nicht zwingend zum Feel-Bad-Faktor werden muss, zeigt andererseits das Beispiel Schleswig-Holstein. "Auch Schleswig-Holstein ist arm. Und auch hier hat man, anders als in Hamburg, eher schlechte Karten, wenn man auf einer Hallig einen Herzinfarkt bekommt", sagte Raffelhüschen. "Eigentlich ist diese hohe Lebenszufriedenheit unerklärlich."

Der Glücksatlas basiert auf Daten des Sozio-oekonomischen Panels, für den 20 000 Haushalte bundesweit und repräsentativ über Jahre hinweg befragt werden, sowie ergänzenden Erhebungen des Demografieinstituts Allensbach. Insgesamt wurden Daten und subjektive Einschätzungen zu den Bereichen Familie, Arbeit, Gesundheit, Haushaltseinkommen, Freizeit und Wohnen ausgewertet.

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