Kommentar zum Westwerk-Projekt Westwerk als Initialzündung

Bonn · Bonn braucht dringend ein Konzept, das auch junge Leute anzieht. Die Hallengröße des geplanten Westwerks, etwa vergleichbar mit dem Kölner E-Werk, bietet eine Dimension für Veranstaltungen, die bislang in Bonn nicht angeboten werden können.

 Wenn der Stadtrat zustimmt, könnte noch in diesem Jahr der Bau des Westwerks auf dem ehemaligen Schlachhofgelände starten.

Wenn der Stadtrat zustimmt, könnte noch in diesem Jahr der Bau des Westwerks auf dem ehemaligen Schlachhofgelände starten.

Foto: Benjamin Westhoff

Es wäre schon fast ein Wunder, wenn die Pläne für das Westwerk ohne das übliche Nörgeln auf den Weg geschickt würden. Warten wir es ab. Natürlich gibt es noch einiges zu klären: so etwa das Abbiegen für die aus Richtung Endenicher Ei auf das Westwerk-Areal fahrenden Besucher. Und auch der Standort für die sogenannten Verrichtungsboxen ist immer noch unklar, weil die eben keiner vor der Tür haben will. Und wenn man das Quartier, das ja den Namen „New West“ trägt, tatsächlich weiterentwickeln will, muss man sich ohnehin etwas Neues für den Straßenstrich überlegen.

Zurück zum Westwerk: Das Konzept ist genial und wird sicherlich so manche Stadt neidisch machen. Eine hochmoderne Veranstaltungshalle (aus privater Hand finanziert) in Kombination mit Büros für die Kreativwirtschaft, für Eventagenturen und IT-Start-ups, dazu ein Foodcourt mit 15 Gastronomieangeboten und einem Parkhaus – das wird ein Magnet in Bonn werden. Noch dazu liegt das Areal sehr günstig, um auch mit Bus oder Bahn anzureisen.

Überregional agierende Veranstalter haben bereits signalisiert, dass Bonn mit dem Westwerk für sie als Veranstaltungsort interessant würde. Die Stadt befindet sich zurzeit in einer spannenden Phase, und das Westwerk könnte sich als Initialzündung erweisen. Entscheidungsträger, Kulturschaffende und Initiativen sollten sich jetzt schon überlegen, welche Möglichkeiten ihnen zum Beispiel das Frankenbad bieten könnte, wenn es denn geschlossen wird. Wäre das nicht einidealer Standort für Till Brönners „House of Jazz“, für das der Bundestag schon 12,5 Millionen Euro bewilligt hat und das Berlin nicht will? Brönner ist dochBonner...

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