50-Jähriger nach Feuerwerksunglück in Datteln angeklagt

Datteln/Bochum · Bei einer Silvesterfeier gerät eine Feuerwerksbatterie außer Kontrolle. Zahlreiche Menschen werden verletzt. Für das Drama in Datteln vor gut einem Jahr soll jetzt ein Mann auf der Anklagebank.

Gut ein Jahr nach dem folgenschweren Feuerwerksunglück im westfälischen Datteln mit 25 Verletzten hat die Staatsanwaltschaft Bochum einen 50-Jährigen angeklagt. Der Dortmunder soll bei der Silvesterfeier eines Hotels eine Feuerwerksbatterie gezündet haben, die außer Kontrolle geriet. Die Raketen trafen umherstehende Partygäste. Einige von ihnen wurden schwer verletzt. Einer damals 24-jährigen Mitarbeiterin des Hotels musste ein Unterschenkel amputiert werden. Weitere 24 Menschen erlitten unter anderem Trommelfell-Verletzungen und Platzwunden.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann fahrlässige Körperverletzung, das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion sowie einen Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz vor. Er soll die Batterie unsachgemäß verwendet haben. Im Ermittlungsverfahren habe sich der Mann nicht zu den Vorwürfen geäußert, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Bei dem Unglück war die Batterie nach früheren Angaben umgestürzt. Anschließend hatte sie unkontrolliert in die Menschenmenge gefeuert. Der Angeklagte war selbst Gast der Party, an der rund 350 Menschen teilgenommen hatten. Bei dem Feuerwerk durften Gäste mitgebrachte Feuerwerksbatterien zünden.

Ermittelt worden war auch gegen den Sohn des Tatverdächtigen. Der Sprecher der Bochumer Behörde sagte, dass in einem gesonderten Verfahren bei der Staatsanwaltschaft Dortmund derzeit geprüft werde, ob gegen ihn weiterermittelt werde.

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