Aussprache im Ministerium Hendricks und Schmidt treffen sich nach Glyphosat-Streit

Berlin · Mit seinem Ja zum Unkrautvernichter Glyphosat hat Agrarminister Schmidt seine Umweltkollegin Hendricks vor den Kopf gestoßen. Bürger reagierten empört, der CSU-Politiker wurde Opfer von Anfeindungen. Nun springt Hendricks ihm bei.

 Barbara Hendricks (SPD) und Christian Schmidt (CSU) haben sich zum Thema Glyphosat ausgesprochen.

Barbara Hendricks (SPD) und Christian Schmidt (CSU) haben sich zum Thema Glyphosat ausgesprochen.

Foto:  Wolfgang Kumm

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) und ihr Agrarkollege Christian Schmidt (CSU) haben sich nach dem Glyphosat-Zerwürfnis getroffen. Schmidt folgte einer Einladung von Hendricks in ihr Ministerium. Danach verbreiteten beide Seiten auf Twitter ein Foto von dem Treffen.

Das Landwirtschaftsministerium zitierte Schmidt mit den Worten: "Trotz unterschiedlicher Positionen ist kollegialer Umgang wichtig. Werden gemeinsam an Lösung arbeiten, um den Einsatz von #Glyphosat künftig restriktiver zu gestalten. Entgleiste Diskussion ist erschreckend." Ein kollegialer Umgang sei ihm wichtig.

Das Umweltministerium twitterte im Namen von Hendricks: "Ich finde die Gewaltdrohungen gegen Christian Schmidt unerträglich. Darum habe ich ihn eingeladen. Unser Dissens zu #Glyphosat ist nicht aus der Welt – wollen aber kollegial miteinander umgehen. Mein Ziel: naturverträglichere Landwirtschaft."

Deutschland hatte am Montag auf Geheiß Schmidts der weiteren Verwendung des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat in Europa zugestimmt. Damit hatte sich Schmidt ausdrücklich über den Willen von Hendricks hinweggesetzt. Danach gingen in seinem Büro Drohungen und Beschimpfungen ein.

"Ich verstehe, dass das Thema Glyphosat viele Menschen bewegt. Aber die Auseinandersetzung muss zivilisiert bleiben", sagte Hendricks der "Passauer Neuen Presse" (Freitag) nach dem Treffen. "Bei allem Streit in der Sache und zum Vorgehen ist mir ein kollegialer Umgang mit Christian Schmidt wichtig." Deshalb habe sie ihn zu einem Gespräch ins Bundesumweltministerium eingeladen, erklärte die Ministerin. "Unser Dissens ist damit nicht aus der Welt. Aber wir sind uns einig, dass wir kollegial miteinander umgehen wollen."

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