Peugeot 607: Viel versprechender neuer Anlauf

Einen neuen, diesmal recht viel versprechenden Anlauf macht Peugeot, um in der gehobenen Mittelklasse ganz vorn mitzumischen. Der in Optik und Ausstattung überzeugende 605-Nachfolger wurde in Paris erstmals näher vorgestellt.

  Überzeugende Optik:  Der Peugeot 307.

Überzeugende Optik: Der Peugeot 307.

Foto: Werksfoto

Als erster Vertreter der "07-Generation" steht der 607 für zukünftige Werte der Marke Peugeot: Er soll ähnlich wie das 406 Coupé "Charme, Ästhetik und Souveränität" verkörpern. Die große Reiselimousine ist ansprechend gestylt und wirkt elegant. Das coupéartig geschwungene Dach erinnert u.a. an den Audi A6, aber die Peugeot-Designer haben zweifellos eigenständige Linien gefunden.

Für den 607 stehen zwei Motorisierungen zur Auswahl: Der 3-Liter-V6 mit 152 kW/207 PS und der 2,2-Liter-Vierzylinder HDi. Als sparsamer und kultivierter Direkteinspritzer soll der moderne Common-Rail-HDi gegen die in letzter Zeit stark gewachsene Diesel-Konkurrenz in dieser Klasse antreten. Allerdings muss sich Peugeot mit dem HDi-Vierzylinder begnügen, bis in etwa drei Jahren ein Sechszylinder fertig ist, der dem von Audi, Mercedes und BMW entspricht.

Andererseits macht das 98kW/133 PS-Aggregat eine sehr gute Figur im Drehmoment (317 Newtonmeter) und im EU-Gesamtverbrauch von gerade 'mal 6,8 l/100 Kilometer. Zudem wird sich Peugeot im 607 HDi einen Namen mit einer Premiere machen, dem ersten serienmäßigen Partikelfilter der Welt.

Für viele dürfte heute noch ein Sechszylinder-Benziner die einzige standesgemäße Fortbewegung darstellen. In Frankreich, wo der 607 im März kommenden Jahres eingeführt wird, gibt Peugeot den Preis für die V 6-Version mit umgerechnet rund 70 000 Mark an, der HDi liegt bei 60 000 Mark. Was er in Deutschland bei seiner Markteinführung im Oktober 2000 kostet, steht noch nicht fest. Konkret sind dagegen schon die Vorstellungen über die serienmäßige Ausstattung: Alles, was als fein und teuer gilt, wird demnach in den 607 gepackt.

Bei den Sicherheitsdetails sind es ABS, Bremsassistent, Antriebsschlupfregelung ASR, Fahrdynamikregelung ESP, Regensensor, Reifendrucksensoren, Abblendlichtautomatik, elektronisch gesteuertes Fahrwerk (V6) sowie zusätzlich zu Front- und Seitenbags ein Kopfairbagsystem. Passend zur "Top"-Limousine auch die Komfortausstattung, bestehend aus Klimaautomatik, Audioanlage mit CD-Wechsler und Telefonfunktion, elektrisch verstellbare Vordersitze mit Memory, Einparkhilfe, Tempomat, elektrisches Sonnenrollo hinten, gekühltes Fach, Leichtmetallfelgen - um nur einiges zu nennen.

In der Privilege-Stufe besitzt der 607 zudem Lederbezüge, beheizbare Sitze vorn und hinten sowie ein Navigationssystem. Gegen Aufpreis können die Kunden den Fronttriebler auch mit Viergangautomatik samt Tiptronic à la Porsche ordern. Die Peugeot-Manager sehen den 607 weniger als Mercedes E-Klasse-, Audi A6- oder BMW Fünfer-Rivale, sondern eher im Umfeld der sogenannten Generalisten, zu denen sie den Alfa 166 und den Volvo S 80 zählen. In dieser speziellen Gruppe soll der Neue die Nummer eins in Europa werden.

Auf dem deutschen Markt erwarten die Marketingstrategen im ersten vollen Verkaufsjahr 3 000 bis 4 000 Einheiten, im Jahr 2000 sind in den verbleibenden Monatennoch 1 500 Verkäufe geplant. Bereits die vor einem Jahr vorgestellte Generation von Common-Rail-Dieselmotoren bedeutet für den größten Pkw-Dieselmotoren-Hersteller einen Meilenstein hinsichtlich Antriebskomfort, Verbrauch und Schadstoffverringerung.

Im 607 besitzt dieser Motortyp abweichend vom bekannten 2-Liter-Aggregat einen Leichtmetall-Zylinderkopf mit vier Ventilen pro Brennraum. Für bessere Verwirbelung der Luft im Zylinder sorgt eine sogenannte Swirl-Einrichtung. Im Ergebnis kann der 607 HDi nicht nur kraftstoffsparend gefahren werden, sondern er ist auchschadtstoffarm nach Euro-3-Norm.

Für eine weitere Verringerung des Partikel- und Rauchausstoßes wird erstmals ein Filter eingebaut. Er reinigt sich alle 400 bis 500 Kilometer unter anderem dank eines Additivs automatisch, was nach Informationen des Herstellers auch bei Stadtfahrten mit geringer Abgastemperatur funktioniert.

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