Spieglein, Spieglein

Kommentar des Ludwig-Erhard-Berufskollegs, Klasse BKM 8

Wenn ich einkaufen gehe, ist mein Problem nicht etwa ein Kleidungsstück zu finden, das meinem Geschmack entspricht, sondern die Anprobe. Es beginnt schon damit, dass die Umkleidekabinen zu klein sind. Wo stellt man seine Tasche ab, wo hänge ich meine Jacke auf oder wo lege ich meine Brille hin?

Hat man keine Ablagestelle, so bleibt nur noch der Boden - was nicht gerade dafür spricht, in die Umkleidekabine rein zu gehen. Als nächstes: das Licht. Können die Einzelhändler die Umkleidekabinen nicht so anlegen, dass das Licht wenigstens eine Hälfte der Kabine trifft? Wahrscheinlich nicht, denn ich sehe immer wieder, dass die Umkleidekabinen meistens so positioniert sind, dass sie im Schatten stehen.

Und wer wünscht sich nicht mal in einer Umkleidekabine einen klappbaren Spiegel vorzufinden, in dem man sich von allen Seiten sehen kann? Ich hab vor einigen Tagen zum Beispiel eine Hose anprobiert und wollte - wie jede Frau wahrscheinlich - sehen, wie die Hose hinten sitzt. Doch ich musste feststellen, dass in meiner Umkleidekabine überhaupt kein Spiegel hing.

Wie nicht anders zu erwarten war, hing der Spiegel neben den Kabine. Tja, da der Laden gut besucht war, fand ich es nicht gerade angenehm, vor fremden Leuten meine Rückseite zu begutachten, also ging ich wieder rein, zog die Hose aus und ging aus dem Geschäft, ohne sie zu kaufen.

Ich finde, dass nicht nur der Euro und die hohe Arbeitslosigkeit Schuld sind, dass die Leute weniger kaufen, sondern dass zumindest einige Probleme von den Geschäften auch selbstgemacht sind: So tragen die Umkleidekabinen ganz klar ihren Teil dazu bei.

Ludwig-Erhard-Berufskolleg, Klasse BKM 8

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