Kommentar Qualvolles Sterben

Wieso werden immer mehr Menschen Vegetarier und wieso stellen große Supermarktketten auf „Bio“ und „Veggie“ um? Ein Grund dafür ist die Art der Schlachtung von Tieren, hier am Beispiel von Schweinen.

2017 wurden pro Kopf ungefähr 50 Kilogramm Schweinefleisch gegessen und die Zahlen sind rückläufig. Schon die Anreise zum Schlachthof ist für die Tiere stressig. Die Schweine werden in einen viel zu kleinen Transporter gebracht, wo sie stundenlang bleiben müssen. Danach wird ein Tier nach dem anderen mit einem Stromschlag, der genau am Körper angesetzt wird, betäubt. Anschließend werden diese am Kehlkopf aufgeschnitten und sterben, während sie verbluten.

Bei einem großen Betrieb sieht das noch schmerzlicher aus. Hier wird sich nicht für jedes einzelne Tier Zeit genommen, sondern viele müssen gleichzeitig betäubt werden. Dafür benutzt man Kohlendioxid, was erst nach zehn bis 20 Sekunden wirkt, wobei die Tiere an Atemnot leiden. Dann wird der Kehlkopf aufgeschnitten.

Da für jedes Tier nur wenige Sekunden entbehrt werden können, bluten nicht alle komplett aus und so sterben viele erst in der Brühanlage, die dafür sorgt, dass die oberste Hautschicht und die Borsten entfernt werden. Als nächstes wird die Mitte des Bauches längs aufgeschnitten und das Innenleben rausgeholt. So wird das Schwein dann weiter zu Wurst oder zum Steak verarbeitet.

Edelgase würden den Schlachtungsvorgang erträglicher machen. Sie werden in Deutschland nicht eingesetzt, weil sie zu teuer sind, obwohl jedes Tier einen würdevollen und leidlosen Tod verdient hätte. Deswegen ist es wichtig, dass wir unseren Fleischkonsum einschränken und mehr auf Qualität als auf den Preis achten oder komplett auf Fleisch verzichten.

Liebfrauenschule, Kl. 8b

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