Fantasy-Spiele als Hobby Ritter, Orks und Elfen

Fantasy-Mittelalter-Rollenspiele sind kreativ und machen viel Spaß. Dieses Hobby macht riesigen Spaß und ist auch sehr kreativ.

 Zwei Teilnehmerinnen bei einem Live-Rollenspiel in Diemelstadt.

Zwei Teilnehmerinnen bei einem Live-Rollenspiel in Diemelstadt.

Foto: picture alliance / dpa

Lautes Geschrei ertönt aus dem Gebüsch, und mehrere Leute – verkleidet als Ritter, Elfen und andere Fantasiegeschöpfe – stürmen heraus. Dicht hinter ihnen ist eine gefährliche Horde Orks. Dann bleiben die Verfolgten stehen und versuchen, sie mit ihren Schwertern in die Flucht zu schlagen.

Viele denken sich jetzt: „Was sind das denn für Verrückte?“ Doch eigentlich ist das gar nicht so verrückt. Denn das, was da abläuft, nennt sich „LARP“; ausgeschrieben „Live Action Role Play“, was übersetzt Liverollenspiel bedeutet.

Bei so einem Rollenspiel spielen die Teilnehmer ihre selbst erfundenen Charaktere. Während andere vor dem Computer sitzen und imaginäre Gegner abschießen, kämpfen Liverollenspieler draußen in der Natur gegen Orks und Räuber.

In größeren Fantasy-Mittelalter-Rollenspielen wird meist gezeltet, natürlich in eigens dafür hergerichteten Ambientezelten. Solche „Cons“ werden oft über mehrere Jahre von den Spielleitern vorbereitet. Die Teilnehmer können entweder als Spielcharakter (SC) – , also einem Charakter, den sie selbst vorbereitet, erfunden und entworfen haben – spielen oder als Nichtspielcharakter (NSC), der von den Spielleitern vorgegeben ist.

Meistens sind die NSCs die Gegner der Spielcharaktere, wie Orks oder Wegelagerer. Natürlich gehört zu so einem Charakter auch ein Kostüm. Dafür sind die Rollenspieler selbst zuständig, können kreativ sein und sich ausleben.

Von einfachen Leinengewändern bis hin zu auffälligen Rüstungen mit bestickten Mänteln ist alles dabei. Viele schminken sich auch. Aber die Rüstung darf nicht nur eine Attrappe sein, denn natürlich finden auch Kämpfe statt. Damit den Spielern dabei nichts passiert, gibt es spezielle LARP-Waffen, die aus einem Glasfaserkern und Schaumstoffhülle angefertigt und außen angemalt sind.

Außerdem darf man natürlich nicht auf empfindliche Körperstellen wie das Gesicht zielen. Abgesehen von ein paar blauen Flecken kommt man also sonst gut davon. Natürlich muss man die „Verletzungen“ auch ausspielen. Wenn jemand zum Beispiel am Bein getroffen wird, muss er mit einem Aufschrei in die Knie gehen.

In den meisten Liverollenspielen wird auch Magie verwendet, meist mit Mitteln wie Rauchmaschinen oder farbigen Softbällen, die zum Beispiel Feuerbälle darstellen sollen. Deswegen wurden und werden die Spieler früher und auch heute noch als Satanisten, also Verehrer von Dämonen bezeichnet.

Doch die Magie ist einfach nur ambientefördernd und auch ein wichtiger Bestandteil eines Fantasy LARPs. Die zurzeit größte Con Deutschlands ist „ConQuest“ im Rittergut Brokeloh.

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