Interview DJ Mike Hoffmann: "Musik ist meine Leidenschaft"

Heute kann sich jeder einen Laptop, einen Controller und eine DJ-Software kaufen. Über die Unterschiede zwischen Anfängern und Profis haben Julian Engels und Luca Jungbluth mit DJ Mike Hoffmann gesprochen.

 DJ Mike Hoffmann entdeckt immer wieder neue Musik.

DJ Mike Hoffmann entdeckt immer wieder neue Musik.

Foto: Privat

Das "DJing" hat sich sehr verändert. War es früher aufregender?

Mike Hoffmann: Aufregender nicht, es war aufwendiger. Wir hatten es schwerer, an Musik zu kommen. Wir waren stundenlang in irgendwelchen Musikläden auf der Suche nach neuen Schallplatten. Musik war noch nicht so eine Massenware wie heute. Zudem war das Auflegen selber auch noch um einiges schwieriger.

Früher gab es keinen Laptop und keine Controller, es gab entweder CDs oder Schallplatten. Damit Musik zu machen, war schwieriger, besonders es gut zu machen und zum Beispiel einfach zwei laufende Schallplatten ineinander zu mixen. Heute ist alles digital und der PC macht für dich diese Arbeit.

Wie sieht deine Woche aus?

Hoffmann: Unter der Woche mache ich alle Büroarbeiten, die mit dem Business als hauptberuflicher DJ zusammenhängen. Die eigentliche DJ-Arbeit, das Auflegen, findet am Wochenende statt. In einer typischen Woche habe ich montags Projekttag. Da widme ich mich Projekten rund um das Thema DJing.

Aktuell ist dies ein Podcast mit der "Hochzeits-DJ-Akademie", in dem wir anderen DJs Marketingtipps geben. Den Dienstag widme ich meinen Kunden und führe Gespräche über den genauen Ablauf, wenn ich als Hochzeits- und Event-DJ tätig bin. Am Mittwoch ist Videodrehtag für meinen Youtube-Kanal. Donnerstag mache ich die Vorbereitung für das Wochenende, stelle die Technik und die Musik zusammen für die Gigs. Freitag und Samstag stehen dann Bookings und Gigs an. Der Sonntag ist zum Auskurieren da.

Warum bist du DJ geworden?

Hoffmann: Ich bin DJ geworden, da ich die Musik liebe. Die Musik ist meine Leidenschaft. Je mehr Musik man kennt, umso interessanter wird man für andere Leute, die dann fragen, ob man nicht mal auf ihrer Feier die Musik machen möchte. Irgendwann mixt man die Musik zusammen und so wird man schließlich zum DJ. Ich behaupte, dass die DJs den größten Erfolg haben, die es aus Leidenschaft machen. Die, die meinen, DJ kann jeder, sind die, die nie erfolgreich werden.

Welche Voraussetzungen muss man als DJ erfüllen?

Hoffmann: Sehr wichtig ist das Verständnis für die Musik. Du brauchst ein Rhythmusgefühl und es ist wichtig, dass du ein Musikfeeling entwickelst, damit du auch mal ein paar Leute lesen kannst und direkt sagst, die hören Rockmusik, die hören Hip Hop, die hören Housemusik. Das ist unheimlich wichtig, dass du weißt, welche Musik in welche Situation passt. Wichtig ist natürlich auch das ganze technische Know-how.

Was sind für dich die besonderen Erlebnisse als DJ ?

Hoffmann: Am meisten Spaß machen mir kleine bis mittelgroße Feiern, Privatfeiern, wie Hochzeiten oder Geburtstage. Das sind Partys mit besonderem Flair und ganz eigenem Charme, weil da immer unterschiedliche Menschen sind. Besonders sind die Erlebnisse, wenn man vor 2000 Leuten auf der AIDA spielt. Das hat seinen ganz eigenen Kick: abends Richtung Sonnenuntergang schippern und vor dir 2000 Mann, die einfach das abfeiern, was du gerade abspielst.

Wie entdeckst du das Auflegen immer wieder neu für dich ?

Hoffmann: Man entdeckt immer wieder neue Musik und muss sich dann damit beschäftigen, wie man diese Musik am besten mixt. Und dabei immer wieder verschiedene Variationen anwenden, bei denen man seiner Kreativität freien Lauf lassen kann und neue Methoden entdeckt. Wenn man jedes Wochenende die gleichen Tracks spielt, nimmt man die Besonderheiten nicht mehr wahr. Dann heißt es, gute Alternativen zu finden. Und so entdecke ich den Spaß und den Flow immer wieder neu.

Hast du schon einmal berühmte Personen getroffen?

Hoffmann: Ja, schon öfters, besonders in Clubs. Zum Beispiel Jay Frog, ein ehemaliger Scooter-Member. Dann noch Spaßkünstler wie Mickie Krause, Markus Becker, Marc Colonia oder auch Marco MC, ein DJ aus den Bergen. Auf einer Hochzeit habe ich mal einen von den Söhnen Mannheims getroffen, mit dem ich dann in Kooperation abends auf der Party gespielt habe.

Was sind die häufigsten Songs, die du gespielt hast?

Hoffmann: Definitiv Michael Jackson mit „Billie Jean“. Besonders auf privaten Feiern kommst du um Helene Fischer mit „Atemlos“ seit Jahren nicht herum. Letztes Jahr auf jeden Fall „Despacito“. Journey mit „Don‘t Stop Believin'“ muss immer laufen und bei House oder Techno natürlich die Klassiker von David Guetta und Kalkbrenner.

Martinus-Gymnasium, Linz, Klasse 9b

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