Helfer bereiten Flüchtlinge auf die Regelklassen vor

Seit 2016 gibt es die Internationale Klasse an der Otto-Kühne-Schule Godesberg.

 In der IVK wird vor allem Deutsch gelehrt.

In der IVK wird vor allem Deutsch gelehrt.

Foto: Privat

Mittwoch, 9.30 Uhr, erste Pause: Wir warten vor dem Raum der Internationalen Vorbereitungsklasse (IVK). Gerade ist die erste Stunde beendet worden und die Schüler strömen aus der Klasse. Wir betreten diese und sehen ein paar hilfsbereite IVK-Schüler, die die Tische wieder zurecht rücken, obwohl sie in dem Raum danach keinen Unterricht mehr haben - wie wir anschließend aus dem Gespräch mit Dr. Ursula Coester erfahren.

Seit dem 1. Februar 2016 leitet Dr. Ursula Coester nun schon die IVK. Hier werden geflüchtete Schüler auf den Unterricht in einer regulären Klasse vorbereitet. Neue Schüler lernen als erstes "Guten Tag", "Ich heiße ...", und "Ich komme aus ..." zu sagen. Außerdem bekommen sie ein Grammatikbuch, das zu ihrem jeweiligen Lernstand passt.

Dr. Coester unterstützt dann mit einem Elternteam, das aus freiwilligen Helfern besteht, kleine Gruppen von Schülern beim Lernen. So schaffen sie die Voraussetzungen für den Übergang in eine Regelklasse bei uns an der Schule oder in eine Ausbildung.

"Die Schüler haben zwölf Stunden in der Woche Deutsch und drei bis fünf Stunden Mathematik. Einige haben auch Englisch, Biologie, Kunst, Sport und Musik", sagt Dr. Coester, die im Jahr 2015 die Idee hatte, eine Flüchtlingsklasse zu gründen. "Wir haben das Medien-Informationszentrum und damit haben wir tolle Räume, eine super Schulgemeinschaft und ganz tolle Eltern, die bereit sind zu helfen", nennt die Leiterin der IVK Gründe für ihre Idee.

Zunächst hatte sie beim Schulministerium nachgefragt, ob eine internationale Klasse gewünscht sei. Im Herbst 2015 erhielt sie dann den Erlass vom Schulministerium, der nötig ist, damit man Lehrer für die IVK einstellen darf. So konnte die IVK starten.

Nach nun fast drei Jahren hat sich die IVK als voller Erfolg herausgestellt. Viele der Schülerinnen und Schüler schaffen einen Schulabschluss und beginnen eine Ausbildung oder ein Studium. Immer wieder gibt es aber auch Schüler, die in Therapie müssen, in der sie die schlimmen Dinge, die sie auf ihrer Flucht erlebt haben, verarbeiten können. Das ist "natürlich auch immer menschlich sehr berührend" und ein Teil des Alltags in der IVK, sagt Dr. Coester.

Otto-Kühne-Schule Godesberg, Klasse 8b

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