Ein Teufelskreis aus Arbeitslosigkeit und Obdachlosigkeit

Die Anlaufstelle "Notankünfte für Erwachsene und Jugendliche" versucht zu helfen - Bericht der Gesamtschule Bonn-Beuel, Klasse 8.5

Beuel. Bedeutet das Leben auf der Straße wirklich die große Freiheit, oder ist es genau so stressig wie ein normales Leben? Hat man genau so viele Probleme, wie wir sie haben? Was ist mit Terminen, ärztlicher Versorgung, Arbeit und einem festen Wohnsitz?

Am meisten aber interessierte uns die Frage: Wie wird man obdachlos?

Die Antworten auf unsere Fragen fanden wir in Bonn in "Notankünfte für Erwachsene und Jugendliche". Dort können Erwachsene und auch Jugendliche um Hilfe bitten; sie können sich duschen, bekommen etwas zu essen, und auch Kleidung und vieles mehr wird dort angeboten.

Uns war klar, dass es mehrere Situationen gibt, warum man obdachlos werden kann. Wenn man zum Beispiel den Partner verliert, hat das für manche schlimme Folgen. Man verliert die Wohnung, aus Frust fängt man an zu trinken, verliert dadurch den Job, und es kommt kein Geld in die Kasse. Das heißt, man kann auch keine Miete mehr bezahlen und wird obdachlos.

Es kann aber auch sein, dass man ohne solche Hintergründe seinen Job verliert. Auch dadurch kann man obdachlos werden. Wie kommt man aus dieser misslichen Lage wieder heraus?

Es ist schwer, eine neue Wohnung zu finden, da der Mietpreis von Wohnungen zurzeit sehr hoch ist. Außerdem braucht man, um erneut einen Job zu finden, einen guten Schulabschluss, was die meisten Obdachlosen nicht haben. Dazu kommt, dass sie sich regelmäßig waschen können müssen. Denn schon durch ihr Äußeres gibt es Probleme, und kein Arbeitgeber würde jemanden einstellen, der nur mit vier Tüten als seinem Hab und Gut zur Arbeit erscheinen würden.

Die Anlaufstelle versucht dies zu verhindern, indem sie sämtlichen Obdachlosen Duschen, Shampoo und Duschgel sowie gesammelte Kleidung zur Verfügung stellt. Den größten Schritt müssen die meisten von ihnen aber selbst angehen. Es trinken zwar nicht alle Obdachlose, trotzdem ist die Anzahl sehr hoch.

Das Trinken müssen sie von selbst einstellen. Dafür gibt es Extra-Therapien. Sie dauern sechs Monate lang, doch die meisten halten sich nur kurze Zeit danach noch daran. Das heißt, nach zwei bis drei Monaten sind sie vom Alkohol wieder abhängig.

Zum unserem großen Erstaunen fanden wir ebenso heraus, dass manche Sammel-Organisation die gesammelten Kleidungsstücke nur ins Ausland verkauft. Im Ausland werden sie auf Märkten weiterverkauft. Man denkt natürlich, es sei eine gute Tat, wenn man Kleider zu den Containern bringt. Jedoch ist das öfters ein Irrtum; denn die gesammelten Kleider bringen den ärmeren Familien leider nichts. Es gibt Orte wie zum Beispiel die Anlaufstelle, wo man sicher sein kann, dass die Kleidung wirklich an Obdachlose ausgegeben wird.

Gesamtschule Bonn-Beuel, Klasse 8.5

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort