Globale Erwärmung Bleich, bleicher, Great Barrier Reef

Korallen sterben im größten Riff der Welt. Klimaschutzmaßnahmen sind notwendig.

 Das von der NASA zur Verfügung gestellte Foto zeigt das Great Barrier Reef, fotografiert von der ISS aus.

Das von der NASA zur Verfügung gestellte Foto zeigt das Great Barrier Reef, fotografiert von der ISS aus.

Foto: NASA/dpa

Es ist eines der sieben Weltwunder der Natur, 2300 Kilometer lang, auch vom Weltall aus sichtbar, beherbergt mehr als 600 verschiedene Korallenarten und besteht aus mehr als 2500 Riffen. Seit 1981 gehört es zum Unesco- Welterbe. Es befindet sich im Pazifischen Ozean vor der Nordküste Australiens: das Great Barrier Reef.

Korallen sind koloniebildende Nesseltiere, die in Gruppen im tropischen Meer leben. Sie sind "sessil" und können ihren Standort nicht wechseln. Es gibt Steinkorallen, die den Hauptanteil an der Entstehung der Korallenriffe bilden, Oktokorallen, zu denen die Weich-, Leder- und Röhrenkorallen sowie die Gorgonien gehören, und schwarze Korallen.

Steinkorallen bilden wie Gebirge aussehende Riffe, die aus Kalkskeletten von abgestorbenen Korallen, in denen keine Polypen mehr leben, bestehen und auf dem eine Schicht neuer, lebender Korallen heranwächst. Die Polypen haben Tentakel, mit denen sie winzige Fische, Krebse oder Plankton fangen können, obwohl sie ihre Nahrung hauptsächlich von den in den Korallen lebenden Algen bekommen.

Korallen können keine Photosynthese betreiben, sie brauchen Algen, mit denen sie in Symbiose leben. Die Algen versorgen die Polypen mit Zucker und helfen ihnen, Kalk aus dem Meerwasser zu binden und damit ihr Kalkskelett auszubauen.

Im Gegenzug dazu bekommen die Algen von der Koralle Kohlenstoffdioxid für die Photosynthese. Auch die bunten Farben stammen von den Algen. Steinkorallen pflanzen sich ungeschlechtlich fort, indem sich der Polyp teilt. Bei der geschlechtlichen Fortpflanzung anderer Korallen werden einmal im Jahr Eier und Spermien ins Wasser abgegeben.

Versauerung der Meere

Grund für den schlechten Zustand des Riffs ist unter anderem die globale Erwärmung, die die Korallenbleichen hervorruft. Zwischen 1985 und 2012 hat das Riff die Hälfte seiner Korallen verloren. 2002 waren 60 bis 95 Prozent des Riffs geschädigt, ein Großteil konnte sich wieder erholen.Zyklone, die in ihrer Intensität zunehmen, zerstören große Bereiche des Great Barrier Reefs. Die Versauerung der Meere durch die Aufnahme von CO2 reduziert die Wachstumsrate der Korallen.

Durch die globale Erwärmung entsteht das Wetterphänomen "El Nino", welches hohe Wassertemperaturen im Pazifik hervorruft. Die Korallenbleiche im Jahr 2016 war die stärkste bisher, 93 Prozent des Riffs waren betroffen, 55 Pozent wurden schwer geschädigt. 2016 und 2017 starben etwa die Hälfte der Korallen.

Gefährdung durch die Kohleindustrie

Es besteht auch eine Gefährdung durch die Kohleindustrie. Die australische Regierung hat 2013 den Ausbau des Kohlehafens am Great Barrier Reef genehmigt. Massive Schäden für das Riff befürchten Umweltschützer. Der dritte Faktor ist natürlicher Art: Der giftige Dornenkronenseestern hinterlässt abgestorbene Riffsektionen. Sein Auftreten ist noch unerforscht.

Zum Schutz gegen Überfischung und Zerstörung des Riffs durch Schleppnetze, wurden bereits Maßnahmen ergriffen. Weiteren Schutz bietet ein auf 25 Jahre angelegter Strategieplan, welcher das Ziel hat, das gefährdete Ökosystem intensiv zu erforschen und wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Wenn Riffe wie das Great Barrier Reef weiter existieren sollen, sind schnell, wirksame Klimaschutzmaßnahmen notwendig.

Martinus-Gymnasium Linz, Klasse 9b

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