Sankt Peter prägt das Stadtbild

Der GA-Wandertag bietet am 6. September Gelegenheit, Kirche und Schloss in Sinzig zu besichtigen

Sankt Peter prägt das Stadtbild
Foto: Martin Gausmann

Sinzig. Sie ist schon etwas Besonderes: die Katholische Pfarrkirche Sankt Peter in Sinzig. Im Jahre 1225 errichtet prägt die dreischiffige, spätromanische Kreuzbasilika mit ihrem achteckigen Zentralturm noch heute das Stadtbild und findet sich auf nahezu jedem Postkartenmotiv oder Erinnerungsfoto.

Der Wandertag des General-Anzeigers am Sonntag, 6. September, rund um Sinzig bietet den Besuchern die perfekte Gelegenheit, sich vor dem Start oder auch nach dem Zieleinlauf das vermutlich im Jahre 1241 geweihte Sakralgebäude sowohl von außen als auch von innen genauer anzusehen.

Tickets Karten in den GA-ZweigstellenSchon beim Rundgang um die auf einer kleinen Anhöhe gebaute und 1980 umfänglich sanierte Basilika zeigt sich dem Betrachter ein besonderer Eindruck. Auffallend dabei sind vor allem die farblich gestalteten Fensterflächen der Chorapsis, die unter anderem die beiden Apostel Petrus und Paulus zeigen.

Betritt der Besucher das Kirchengebäude durch das Hauptportal an der aufwendig gestalteten Westfassade, so wird der Blick direkt auf den Altar geführt, der seit der Renovierung der Kirche im Zentrum des Raumes, inmitten der Vierung des Hauptturmes steht. Im Hintergrund, im Chorraum prunkvoll dargestellt, erblickt der Besucher ein mittelrheinisches Triptychon, eine dreiteilige Darstellung der Kreuzigung Jesu, der Himmelfahrt Christi sowie des Marientodes.

Startkarten Die Startkarten für den GA-Wandertag am Sonntag, 6. September, mit Start und Ziel in Sinzig gibt es ab sofort zu den üblichen Öffnungszeiten in den GA-Zweigstellen in Bonn am Bottlerplatz, in Bad Godesberg an der Koblenzer Straße 61, in Siegburg, Markt 45 a, in Bad Honnef an der Hauptstraße 38 d (Samstag geschlossen) sowie in Ahrweiler an der Bossardstraße 1-3 (Samstag geschlossen).

Zudem können die Karten in der General-Anzeiger-Agentur in Bonn-Beuel, Friedrich-Breuer-Straße 50 sowie im Büro der Tourist-Service Sinzig, Bachovenstraße 10, erworben werden. Die Karten kosten im Vorverkauf für Erwachsene 3,50 Euro und für Jugendliche drei Euro. Am Wandertag selber kosten die Karten jeweils 50 Cent mehr.Im südlichen Seitenschiff fallen sowohl der aus dem Jahre 1480 stammende, hochgotische Passionsaltar wie auch die vor wenigen Jahren aufwendig restaurierte Kreuzigungsgruppe über dem nördlichen Eingang der Kirche auf.

Wendet sich der Betrachter mit dem Rücken zum Altar, so trifft der Blick auf die im zarten blau gestaltete Orgelempore. Ein besonderes Augenmerk verdient zudem das kunstvoll gestaltete und farbenfroh ausgemalte Gewölbesegel, welches die frühere Farbpracht der Innenbemalung erahnen lässt. In der südlichen Taufkapelle wird der Vogt von Sinzig, im Volksmund auch "das Ledermännchen", aufbewahrt.

Die mumifizierte Leiche wurde zeitweise sogar als Reliquie verehrt. Mit ihren insgesamt sechs Glocken wird dem Geläut der Sankt Peter Kirche ein hoher kultur- und lokalgeschichtlicher Wert zugeschrieben.

Wenn auch nicht ganz so alt wie die Sankt Peter Kirche, so zeigt sich das Sinziger Schloss an der Barbarossastraße, dort wo auch das Ziel des GA-Wandertages liegt, als weiterer Blickfang von Sinzig. Im Jahre 1337 erlaubte Kaiser Ludwig der Bayer dem Markgrafen Wilhelm I. von Jülich den Bau einer Burg. Schon wenige Jahre später, um 1348, wurde eine Wasserburg mit vier Ecktürmen errichtet.

Von französischen Truppen 1689 in Brand gesetzt, wurde die Burganlage wiederum vollständig zerstört. Über einige Umwege erwarb der Kölner Industrielle Gustav Bunge, gemeinsam mit seiner Gattin Adele Bunge, geborene Andreae, im Jahre 1850 das Burggrundstück und gab den Bau des Schlosses in Auftrag.

Das heutige Bauwerk wurde schließlich zwischen 1854 und 1856 nach den Plänen des Architekten Vincenz Statz errichtet, für die Gestaltung der Parkanlagen zeichnete Peter Joseph Lenné verantwortlich. Die Wandbemalung im Schloss selber, die in Teilen erhalten ist, wurde durch den Künstler Carl Andreae in den Jahren 1863 bis 1865 angebracht.

Seit dem Jahr 1954 befindet sich das Schloss samt Außengelände im Besitz der Stadt Sinzig. Seit 1956 beheimatet das Gebäude sowohl das Heimatmuseum als auch das Stadtarchiv. Schloss und Park wurden 1988 unter Denkmalschutz gestellt. Das Turmzimmer dient heute als Trauzimmer des Standesamtes sowie als Kulturraum für konzertante Veranstaltungen.

Im Obergeschoss kann der Besucher den Blick in die Sinziger Geschichte wagen und sich an dem von Franz Steinborn gestalteten Stadtmodell einen Eindruck verschaffen, wie der Ort vor hundert Jahren ausgesehen haben könnte. Die weitläufige Parkanlage mit altem Baumbestand lädt zu einem kleinen Rundgang um das Schloss sowie das Verweilen auf Bank oder Wiese ein.

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