Rund um Rheinbach So verlief der 39. GA-Wandertag

RHEINBACH · Rund 3.000 Wanderer haben beim 39. GA-Wandertag die Landschaft rund um Rheinbach genossen. Da schreckte auch der Regen nicht ab. Wir waren mit vor Ort und haben viele Fotos und ein Video mitgebracht.

Wie weggeblasen sind die dicken Regentropfen über dem Rheinbacher Freizeitpark, als Felix Neusser von der Verlegerfamilie des General-Anzeigers zum Mikrofon greift, um die Teilnehmer des 39. GA-Wandertags auf die Strecke zu schicken. Im strömenden Regen hatten die Helfer früh am Morgen die Stände und Pausenstationen aufgebaut. Doch wenige Minuten bevor Neusser um 9 Uhr das symbolische Startband durchschneidet, hat der Himmel ein Einsehen und lässt die Wanderer, begleitet von den klingenden Fanfaren der Jagdhornbläsergruppe des Hegerings Rheinbach, trockenen Hauptes auf die Strecken von fünf, zehn, 20 und 30 Kilometer Länge gehen.

"Der Sinn der Reise ist, an ein Ziel zu kommen, der des Wanderns ist, unterwegs zu sein", sagt Felix Neusser den schon ungeduldig "scharrenden" Wanderern und zitiert damit den ersten deutschen Bundespräsidenten Theodor Heuss. Überhaupt können ein paar Regentropfen einen Wanderer nicht von seiner liebsten Freizeitbeschäftigung abhalten, meint Jutta Ecks vom Eifelverein Bonn. "Wandern kann man bei jedem Wetter", sagt die Bonnerin und lacht. "Wir gehen auch bei Regen - bei mehr als 30 Grad Celsius wie vor wenigen Tagen dagegen nicht." Ein Regenguss halte Wanderer nicht ab, findet sie.

Mit diesem Bekenntnis zum wetterunabhängigen Naturgenuss soll Ecks Recht behalten. Dank des Bus-Shuttledienstes von Univers Reisen treffen auch nach dem Start viele Teilnehmer ein, um auf die Strecken zu gehen. Nach nach ein paar Metern über den Dreeser Weg folgen die Wanderer der Fünf-Kilometer-Strecke ab dem Mühlstein dem Pionierweg in Richtung Waldhotel. Die Regentropfen auf den Blättern zaubern faszinierende Lichtspiele, denn längst hat sich die Sonne durch die Wolken gekämpft.

Wissenswertes über die alte, schon antike Geschichte des Weges, auf dem die Wandersleute schreiten, schildert Archäologin Christine Wohlfahrth vom Landschaftsverband Rheinland (LVR), der mit einem Infostand vertreten ist. Sie informiert über die ehemalige Römerstraße, die im Rheinbacher Wald, in der Nähe der Waldkapelle, noch heute im Waldboden zu finden ist. Zu sehen ist entlang der Wanderrouten der noch erhaltene und von Bewuchs freigestellte Straßendamm mit den seitlichen Gräben. "Später, in der Neuzeit, war dies ein Pilgerweg", wie Christine Wohlfahrth weiß. Auf alle Fragen zur Erforschung von Römerstraßen und zu mittelalterlich-neuzeitlichen Trassen in Rheinbach weiß die Fachfrau eine Antwort.

Am Pausenpunkt Waldkapelle stehen Britta Markmann und ihr Team von der Bäckerinnung Bonn Rhein-Sieg bereit, um die Wanderer zu empfangen. Seit fast 20 Jahren verköstigen sie die Teilnehmer des Wandertags mit Kuchen, Laugenstangen und anderen Backwaren. "Die ersten Leute waren so gegen zehn Uhr hier. Am meisten werden die Brote mit Zwiebelschmalz und Apfel gekauft - wahrscheinlich wegen des Salzgehalts", sagt die Bäckerin. Gleich neben dem Verkaufsstand steht die Wandertruppe um Sabine Ulke aus Duisdorf. Alle halten eins der beliebten Schmalzbrote in den Händen. "Wir freuen uns jedes Jahr auf diesen Imbiss", sagt die 69-Jährige und beißt hinein.

Ein Pausenleckerchen erwartet auch die teilnehmenden Hunde: Zum ersten Mal in der fast 40-jährigen Geschichte des Wandertags bietet der General-Anzeiger eine geführte Wanderung mit Hunden an. Bei den Touren sind zwei Hundetrainer mit dabei, die Heimtierabteilung des Obi-Markts in Rheinbach verwöhnt die Vierbeiner mit den kleinen Snacks. Auf die scheinen sich auch schon die Schnüffelnasen der Rettungshundestaffel des DRK Rhein-Sieg zu freuen: Drei Bordercollis, ein Appenzeller-Sennenhund und ein Schäferhundmischling "Da wir Sanitärdienst haben, bietet es sich an, dass die Rettungshunde mitgehen", sagt Ausbilderin Daniela Zeyher. "Für uns ist das eine schöne Variante, Sanitätsdienst zu machen und die Hunde mitzunehmen."

Während die Kurzstreckenwanderer nun vorbei am Forsthaus über den Seufzerpfad zurück in die Stadt zur ehemaligen Rheinbacher Burg mit dem Hexenturm gelangen, geht es für die Zehn-Kilometer-Absolventen in Richtung Thomasbruch. Doch dann erblicken auch sie das Ziel am Hexenturm - das 34,50 Meter hohe Wahrzeichen der Stadt.

Route 1: 5km

Route 2: 10km

Route 3: 20km

Route 4: 30km

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