Während am Fuße der Treppe einige Nachzügler warteten, erwachte oben der besondere Klang der goldenen Tango-Ära zum Leben, jener argentinische Pre-Piazzolla-Stil, der in vielen Fällen einen eindrucksvollen, charismatischen, emotionsgeladenen Sänger benötigt. So wie eben den 76-jährigen Palacio mit seiner kehlig-faszinierenden Stimme. Palacio interpretiert den Tango nicht einfach - er lebt ihn. Gleiches gilt für seine Bandkollegen, die mit E-Piano, Gitarre und Bandoneon virtuos für das Fundament sorgten und mitunter auch reine Instrumental-Stücke präsentierten, bei denen vor allem der klassisch geschulte Abril den Ton angab. Roldan und di Rosa füllten derweil gekonnt die Lücken, waren mit ihrem makellosen Spiel omnipräsent, ohne sich in den Vordergrund zu drängen und bewiesen auf diese Weise ihre Klasse. Ein perfekt eingespieltes Quartett. Herzlicher Applaus war ihnen sicher.

[kein Linktext vorhanden]Viele der Besucher auf dem Dachgarten nutzten die Gelegenheit auch zum Tanz. Neben der Bühne war schließlich genug Platz, um entweder konzentriert den Grundschritten zu folgen oder mitunter weiterführende Elemente wie die mit Beinen klammernden "Ganchos" einzuüben. Selbst Kinder versuchten sich auf der Tanzfläche.

Zum Abschluss des GA-Sommergartens in zwei Wochen wird die sumpfig groovende Cajun-Truppe Le Clou auf der Bühne aufspielen. Der GA-Sommergarten mit Le Clou findet am Sonntag, 23. August, von 11.30 bis 14.30 Uhr auf dem Dach der Bundeskunsthalle statt. Der Eintritt ist frei. Für gehbehinderte Besucher steht im Inneren der Bundeskunsthalle ein Aufzug zur Verfügung.