Cajun-Band "Le Clou" Rhythmische Klänge zum Finale des GA-Sommergarten

BONN · Es ist heiß und drückend in Beuel. Sogar Johannes Epremian ist es ein klein wenig zu viel, obwohl er eigentlich Schlimmeres gewöhnt sein dürfte.

Sie treten bereits seit 33 Jahren auf und haben sich mit Cajun einen Namen gemacht: Le Clou.

Sie treten bereits seit 33 Jahren auf und haben sich mit Cajun einen Namen gemacht: Le Clou.

Foto: Le Clou

Er ist der Geiger der Bonner Cajun-Band Le Clou, die diesen Sonntag ab 11.30 Uhr zum Abschluss des GA-Sommergartens 2015 auf dem Dach der Bundeskunsthalle auftreten wird, regelmäßig in Louisiana unterwegs. Der Staat im Süden der USA ist die Heimat der irgendwo zwischen Blues und Country anzuordnenden Musikrichtung der frankophonen Bevölkerung, einer wilden Melange aus Polka, Walzer, Jig, Musette sowie karibischen Rhythmen.

Dort, wo die Zikaden zirpen und die schwülwarme Sumpfluft sich wie ein feuchtklebriger Film auf die Haut legt, hat Epremian Ende der 1970er Jahre diesen eigentümlichen Stil von Urgesteinen wie Dennis McGee erlernt. "Eigentlich bin ich ja klassischer Violinist", erklärt er, "aber in der Cajun-Musik ist die Geige fast schon ein Rhythmusinstrument.

Das fand ich damals wie heute großartig." Zurück in Deutschland traf er auf einem Festival drei Franzosen, die seine Leidenschaft teilten: Yves Gueit (Flöten, Saxofon, Akkordeon), Michel David (Gesang, Gitarre, Geige) und Yannick Monot (Akkordeon, Gitarre) brachten als Le Clou schon seit 1976 den Europäern die Südstaaten-Klänge näher und leisteten damit Pionierarbeit. "Die Chemie stimmte vom ersten Moment an", erinnert sich Epremian, der kurz darauf in die Band einstieg.

33 Jahre ist dieses Zusammentreffen jetzt her. "Irre, wie die Zeit vergeht", sagt Epremian. Es mag an dem besonderen Verhältnis der Band-Kollegen liegen - Monot verließ Le Clou 1986, um Solo-Pfade zu verfolgen, die anderen, allesamt schon lange Bonner aus Leidenschaft, sind der Band dagegen treu geblieben. "Wir sind fast wie Brüder, spirituell gesehen auf jeden Fall", sagt er. "Natürlich kämpfen wir beim Komponieren um jede Note, aber das schweißt letztlich nur noch mehr zusammen."

Momentan arbeitet das Quintett, zudem seit 1995 Bassist Gero Gellert und Drummer Ralph Schläger gehören, an einem neuen Album, das sich vor allem mit den Themen Heimat und Vertreibung auseinandersetzt. "Wichtig ist und war uns immer, nie zu imitieren, sondern lediglich zu porträtieren. Wir sind eben keine Cajuns, wir wollten immer eigenständig bleiben. Das ist uns auch gelungen: Es gibt niemanden, der so spielt wie Le Clou", sagt Epremian.

Davon können sich die Besucher des letzten GA-Sommergartens in diesem Jahr überzeugen.

Am Sonntag, 23. August, spielen Le Clou bei freiem Eintritt von 11.30 Uhr bis 14.30 Uhr auf dem Dach der Bundeskunsthalle. Bitburger und das Cafe-Restaurant Speisesaal sorgen als Partner für die kulinarischen Angebote. Für gehbehinderte Besucher gibt es in der Bundeskunsthalle einen Aufzug.

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