Lateinamerikanische Klänge Patricia Gamero begeistert im GA-Sommergarten

BONN · Bei bestem Wetter trat am Sonntag Patricia Gamero im GA-Sommergarten auf. Die Peruanerin begeisterte ihr Publikum mit lateinamerikanischen Klängen.

Die Anden sind weit weg. So viel Klischees braucht man wirklich nicht, zumal Patricia Gameros Musik mit den indigenen Traditionen der berühmten Bergregion eigentlich nichts zu tun hat. In den Liedern der Peruanerin, die am vergangenen Sonntag im Rahmen des GA-Sommergartens auf dem Dach der Bundeskunsthalle aufgetreten ist, geht es ganz bewusst nicht um die Inka, auch nicht um Kondore oder andere Tiere der Hochgebirge – dafür aber zum Beispiel um Pferde und ihre Tondero, jene spanischen Reiter mit Roma-Wurzeln, die die Küstengebiete von Gameros Heimat lange Zeit geprägt haben.

Afro-Peruanischer Canción Criolla steht an diesem Tag im Mittelpunkt, und das Publikum, das trotz des schwülen Wetters den Weg auf die Museumsmeile auf sich genommen hat, begrüßt dies sehr. Getanzt wird nicht – dafür ist es dann doch zu heiß –, wohl aber ausgelassen geklatscht und gelegentlich auch mitgesungen, vor allem wenn Gamero mit ihrer charmanten Art die Menge dazu auffordert.

Die souveräne Band setzt derweil eigene Akzente. Vor allem das Cajón tritt immer wieder in den Vordergrund, ist es doch neben der Gitarre das zentrale Instrument dieses peruanischen Stils. Dazu gesellen sich Bass, Keyboards und zusätzliche Perkussion, allerdings ohne dabei aufdringlich zu wirken und den Klang unnötig aufzubauschen. Ganz im Gegenteil erweitern sie dezent das Klangspektrum, ebenso wie die Stimmen der Musiker, die immer wieder als Hintergrundsänger in Erscheinung treten und Gamero damit ein solides Fundament bieten.

Diese nutzt dies für einige energiegeladene Darbietungen und auch den ein oder anderen traditionellen Tanz – bei „José Antonio“ sowohl von den Tonderos inspiriert als auch von den beliebten Hahnenkämpfen, bei „Toro Mata“ von klassischen Menuetts. Das Publikum ist begeistert und feiert eine Künstlerin, die die Musik ihrer Heimat authentisch und lebendig zu vermitteln versteht.

In zwei Wochen steht dann eine Band vom genau entgegengesetzten Ende der Welt auf dem GA-Sommergarten: Brass Neva kommt aus Sankt Petersburg und hat in Deutschland bislang vor allem auf den Straßen größerer Städte ihre musikalischen Spuren hinterlassen. In ihrer Heimat spielen die vier Blechbläser klassische Orchestermusik, hierzulande wechseln sie leidenschaftlich gerne zwischen Händel, Bach und Dixie-Jazz. Am 12. August treten sie wie gewohnt von 11.30 Uhr bis 14.30 Uhr auf dem Dach der Bundeskunsthalle auf; der eintritt ist wie immer frei.

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