Das große Finale am Sonntag GA-Sommergarten auf dem Dach der Bundeskunsthalle

Bonn · Der Klarinettist Andy Miles beschließt am Sonntag das diesjährige Konzertprogramm des General-Anzeigers. Der Musiker steht für die Verwebung vieler Genres.

Andy Miles 2015 auf dem Dach der Bundeskunsthalle.

Andy Miles 2015 auf dem Dach der Bundeskunsthalle.

Foto: Thomas Kölsch

Eigentlich mag Andy Miles alles: Rock, Pop, Jazz, Klassik, Latin – möglichst alles vermischt und ineinander übergehend. Der Solo-Klarinettist des WDR Rundfunkorchesters fühlt sich in jedem Genre zu Hause und genießt es, die Grenzen zwischen diesen ein ums andere Mal aufzubrechen. Am Sonntag wird er diese Begeisterung mit zum letzten GA-Sommergarten der Saison bringen – und hoffentlich auch gutes Wetter.

Denn vor zwei Jahren musste er das Konzert wegen heftigen Regens vorzeitig abbrechen. „Diesmal möchte ich gerne bis zum Ende spielen“, sagt er im Interview und lacht. Ein entsprechend sommerliches Programm hat er für das Konzert auf dem Dach der Bundeskunsthalle schon zusammengestellt. „Around Tango“, der Name sagt schon alles. „Wir werden natürlich traditionelle Tangos spielen, aber auch viel von Astor Piazzolla und sogar einige ganz moderne und bislang eher unbekannte Sachen“, erklärt Miles.

Hinzu kommen einige eigene Werke. „Ich komponiere mittlerweile recht viel, sowohl für mich als auch für andere“, sagt Miles. „Zuletzt habe ich mit einem Cellisten zusammen Goethes 'Faust' vertont und bin ansonsten vor allem filmmusikalisch unterwegs. Aber auch da greife ich gerne mal auf Latin-Rhythmen zurück.“ Ohnehin übt die lateinamerikanische Musik derzeit einen ganz besonderen Reiz auf Andy Miles aus. „Ich habe gerade eine neue CD mit drei Klarinettenkonzerten herausgebracht, darunter eines von dem argentinischen Komponisten Eddie Daniels, den ich sehr bewundere. Von diesem Stück existierte bislang nur eine einzige Aufnahme, weil es so unglaublich schwer zu spielen ist, also habe ich mich der Herausforderung gestellt.“

Gleichzeitig bleibt er der Klassik treu und möchte auch die anderen Musikrichtungen nicht missen, in denen er sich wie ein Fisch im Wasser bewegt. „Angefangen habe ich ja in einer Rockband, damals habe ich Saxofon gespielt. Außerdem mochte ich Folk, habe also Tin Whistle und auch Dudelsack gelernt – und Klarinette natürlich vor allem im Jazz. Ich liebe es einfach, all diese Erfahrungen zusammenbringen zu können.“ Beim GA-Sommergarten wird der Crossover-Virtuose von Musikern begleitet, die schon vor einigen Wochen zusammen mit Manuel Torres auf dem Dach der Bundeskunsthalle gespielt haben, darunter Pianist Pablo Paredes und Saxofonist Sergio Teran. „Außerdem könnte es sein, dass der ein oder andere Überraschungsgast vorbeischaut“, verrät Miles.

Das wird sich am Sonntag zeigen. Von 11.30 bis 14.30 Uhr spielt Andy Miles bei freiem Eintritt; Bitburger und das Café-Restaurant „Speisesaal“ sorgen als Partner für die kulinarischen Angebote. Für gehbehinderte Besucher gibt es im Inneren der Bundeskunsthalle einen Aufzug.

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