Reisezeit So schützen Sie sich vor Trickbetrügern im Urlaub

Bonn · Für die meisten ist die Urlaubszeit die schönste des Jahres. Das ändert sich schnell, wenn man in die Finger von Trickbetrügern gerät. Welche Fallen es gibt und wie Sie sich davor schützen: Eine Übersicht.

 Ein Strandverkäufer in Rio.

Ein Strandverkäufer in Rio.

Foto: dpa

Jedes Jahr fallen viele Urlauber Trickbetrügern zum Opfer. Damit Sie keine böse Überraschung erleben, zeigen wir die beliebtesten Tricks von Betrügern und geben Tipps, wie Sie sich vor ihnen schützen.

Taxitricks

Am Flughafen angekommen und weiter zur gebuchten Unterkunft - und das am besten bequem und ohne Umsteigen: Für diese Fahrt bietet sich ein Taxi besonders an. Aber hier lauern manchmal korrupte Taxifahrer, die sich neben dem normalen Fahrpreis noch etwas dazu verdienen möchten. Informieren Sie sich vor der Fahrt auf jeden Fall über den ungefähren Preis und wählen Sie ein registriertes Taxiunternehmen. Sind Sie nicht richtig informiert, kann es schnell dazu kommen, dass der Fahrer unbemerkt Umwege fährt. Viele seriöse Fahrer haben zudem eine Preisliste im Auto, mit der Sie sich vorab informieren können.

Mit dem Taxi für 20 Euro direkt ins Stadthotel? Klingt bequem. Ärgerlich nur, wenn die Fahrt eigentlich nur 10 Euro kostet. Lassen Sie sich nicht so einfach auf einen Festpreis ein. Auch wenn dieser noch so günstig klingt, ist er unter Umständen teurer als der normale Fahrpreis.

Pannentrick

Ein dicht auffahrendes Auto, ein wild gestikulierender Fahrer, Lichthupe: Sollten Sie sich einen Wagen gemietet haben oder mit dem eigenen Auto im Ausland unterwegs sein, lassen Sie sich nicht direkt von Personen einschüchtern, die Sie auf eine vermeintliche Panne aufmerksam machen wollen. Es könnte sich hier um Betrüger handeln, die Ihnen die Wertsachen stehlen wollen. Im schlimmsten Fall müssen Sie anschließend sogar weiter laufen, da diese Ihren Wagen direkt mitgenommen haben. Fahren Sie sicherheitshalber bis zum nächsten großen Parkplatz, auf dem sich mehrere Menschen aufhalten, verriegeln Sie den Wagen und lassen Sie sich nicht verunsichern.

Hütchenspielertrick

In vielen Großstädten spielen Hütchenspieler, die ihre Kunst präsentieren. So weit so gut. Sollte hier um Geld gewettet werden, lassen Sie lieber die Finger davon. Oft hat der Spieler einen Komplizen, der vorgibt zu wetten und Geld zu gewinnen. Die Touristen, die mitspielen, gewinnen aber meist nicht.

Wechselgeld und Wechselkurs

Wenn Sie auf der Straße angesprochen und um Wechselgeld gebeten werden, lehnen Sie lieber ab - auch wenn die Person Ihnen gegenüber noch so vertrauenswürdig aussehen mag. Betrüger sprechen speziell Touristen an und stehlen Ihre Wertsachen oft schneller, als Sie schauen und handeln können.

In Ländern mit einer anderen Währung sollten Sie als Tourist zu jeder Zeit den Wechselkurs kennen. Geld auf der Straße zu wechseln, ist oft keine gute Idee. Hier könnte es zu einem falschen Kurs getauscht werden oder Sie könnten gar gefälschte Scheine angedreht bekommen. Tauschen Sie Geld nur in Banken. Dort bekommen Sie auch eine Quittung.

Gefälschte Ware, falsche Karten und der Ringtrick

Banden, die Autos folgen, sind keine Seltenheit. Ist eine solche Bande hinter Ihrem Auto her, kommt diese zu Ihnen sobald Sie mit Ihrem Wagen stehen bleiben. Dann wollen sie oft gefälschten Schmuck verkaufen oder Ihnen eine "dramatische Familiengeschichte" erzählen, um Sie zum Spenden zu bewegen. Wenn Sie nicht zahlen, könnten die Betrüger versuchen, Ihnen die Geldbörse aus der Hand zu reißen. Wenn es möglich ist, halten Sie nicht mit dem Wagen an. Lassen Sie sich nicht unbedingt auf ein Gespräch ein.

Karten für Veranstaltungen und Fahrten zu besonders günstigen Preisen? Klingt verlockend, endet im schlimmsten Fall aber mit Betrug. Oft sind diese Karten gefälscht und können vor Ort nicht eingelöst werden. Kaufen Sie Karten nur in Ihrem Hotel oder an den offiziellen Vorverkaufsstellen.

Ähnlich ist es mit einigen betrügerischen Touristenführern. Diese geben sich als Experten aus und bieten Ausflüge zu besonders günstigen Preisen an. Die Sehenswürdigkeiten stehen aber hier nicht im Fokus. Als letzte Station landen Sie oft bei einem Geschäft, in dem Sie Souvenirgegenstände kaufen sollen. "Man wird unter Druck gesetzt und muss sehr erfahren sein, um sich dagegen wehren zu können", sagt der Reiseblogger Johannes Klaus, der unter anderem die Plattform Travel Episodes betreibt. Buchen Sie solche Fahrten lieber bei offiziellen Unternehmen.

Wer kennt sie nicht? Die Strandverkäufer. Viele Urlauber wissen, dass dort überwiegend gefälschte Ware verkauft wird. Und doch fällt der eine oder andere noch darauf rein. Aber Vorsicht: Nicht nur die Enttäuschung ist bei einer Fälschung groß. Wer Fälschungen kauft, macht sich dazu noch strafbar.

In der Nähe von beliebten Sehenswürdigkeiten ist der Ringtrick verbreitet. Sie könnten angesprochen werden, ob Sie einen Ring verloren hätten, oder Ihnen möchte jemand einen Ring schenken. Lassen Sie sich auf diese Versuche am besten nicht ein. Meist ist der angebotene Schmuck völlig wertlos. Sollten Sie aber Ringträger sein, wäre ein Blick auf das "gefundene" Schmuckstück sinnvoll. Nicht, dass Sie wirklich Ihren Ring verloren haben.

Trinkgeld und Taschendiebstahl

Trinkgeldtrick

Einige übereifrige Bedienungen bessern gerne ihr Taschengeld auf. Dies könnten sie durch eine meistens per Hand auf die Rechnung geschriebene "Servicegebühr" tun. Ignorieren Sie in einem solchen Fall diesen Vermerk und bezahlen Sie nur den aufgedruckten Preis. Oft ist in diesem nämlich schon das Trinkgeld enthalten. Dieses ist dann als "Coperto" oder "Service Charge" ausgewiesen.

Taschendiebstahl

Ein beliebter Trick ist das Anrempeln der Touristen. Während Sie abgelenkt sind, greift Ihnen ein Komplize des Remplers in die Tasche und entwendet Ihre Wertsachen.Eine weitere Methode ist dabei das Unterschreiben von Petitionen. Sollte es sich um eine Gruppe von Personen handeln, ist Vorsicht geboten. Die Gruppe könnte sie umringen, bedrängen und bestehlen.

Tragen Sie Ihre Wertsachen immer dicht am Körper. Stecken Sie Ihr Portemonnaie nicht in die hintere Hosentasche oder in die Jackentasche.

Armbänder, verlorene Papiere und der Zoll

Fäden und Armbänder

Statt Ihnen etwas zu entwenden, gibt es auch Trickbetrüger, die Ihnen ungewollt etwas geben möchten. Sie wickeln Ihnen beispielsweise Fäden oder Armbänder um die Arme und befestigen diese so, dass sie sich nicht mehr so leicht öffnen lassen. Für diese Arbeit verlangen sie dann natürlich Geld. Stecken Sie Ihre Hände zum Beispiel in die Hosentasche, um solche Aktionen zu vermeiden.

Andere "Urlauber"

Wenn Sie von angeblichen "Landsleuten" angesprochen werden, denen Geld und Papiere gestohlen worden sein sollen, verweisen Sie am besten auf die Deutsche Botschaft. Selbst wenn Sie noch so gerne helfen würden: Von dem geliehenen Geld, sehen Sie oft keinen Cent wieder.

Zolltrick

Sie kaufen im Urlaub einen teuren Gegenstand, beispielsweise einen orientalischen Teppich oder ein iPad. Wenn Sie wieder zu Hause sind und einen Brief erhalten, in dem steht, dass der Gegenstand nicht ordnungsgemäß versteuert wurde, ist der Schreck erst einmal groß. Doch prüfen Sie diesen Brief zunächst. Ignorieren Sie jegliche Drohungen und überweisen Sie nichts. Auch hier stecken meistens Betrüger dahinter.

(mit Material von dpa)

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