Erneute Absage Glühweintenne darf nicht auf den Weihnachtsmarkt

BONN · Nachdem seine "Glühweintenne" im vergangenen Jahr keine Zulassung für den Bonner Weihnachtsmarkt bekommen hatte, war Schausteller Günter Eisbusch diesmal optimistisch. Doch umsonst: Seine Bude, die sonst hinter dem "Midi" auf dem Münsterplatz stand, bekommt auch diesmal keine Zulassung.

Und erneut ist es nicht die Fluktuation von Schaustellerbetrieben, welche die Stadt als Begründung anführt. "Das Leistungszentrum Märkte hält an dem im letzten Jahr geänderten Konzept fest, auch in diesem Jahr wieder mehr Plätze im geschützten Freien anzubieten", teilte eine Sprecherin der Stadt Bonn mit.

Diese Änderung hatte im Vorjahr für Empörung nicht nur bei Eisbusch, sondern auch bei vielen Besuchern gesorgt. Denn der Schausteller bietet mit seiner "Tenne" im Prinzip zu viel Wetterschutz für die Gäste an, weil seine Bude an drei Seiten geschlossen ist.

Das aber fördere nicht den "sozialen Charakter des Marktes", denn es sollen einerseits die Besucher der Gastronomie das Geschehen auf dem Markt andererseits auch die Besucher des Marktes das Treiben an den Ständen beobachten können. Darüber hatten sich viele Stammkunden von Eisbusch beschwert, die lieber im Warmen als im "geschützten Freien" sitzen.

Bude 2008 nach Vorgaben der Stadt extra angefertigt

Dass sein Stand angeblich auch zu groß sein soll, will dem Schausteller auch nicht einleuchten. Die Bude sei 2008 nach mündlichen Vorgaben der Stadt extra angefertigt worden, und der andere Betreiber im vorigen Jahr habe nach der Abnahme seine Standfläche noch einmal vergrößert. "Und ich kann auch zwei Seiten der Tenne öffnen, wenn das gewünscht ist", sagt Eisbusch.

Ein Schelm, der Böses dabei denkt, dass die neuerliche Absage mit Eisbuschs Gang zum Gericht zu tun hat. Die Klage des Schaustellers lief im vorigen Jahr ins Leere, das Verwaltungsgericht Köln bezeichnete die Absage als rechtmäßig. Das sei eine Entscheidung, die im Ermessen der Stadt liege, so lange diese Auswahl sachlich gerechtfertigt sei, so das Gericht damals.

Keine Möglichkeit zum Eingreifen sieht Bezirksbürgermeister Helmut Kollig. "Wer auf den Weihnachtsmarkt darf, wird in einer Runde der Verwaltung entschieden, das ist deren Geschäft. Und da greifen wir auch nicht ein."

Die Bezirksvertretung Bonn als politisches Gremium beschließe den Standplan, habe aber mit der Vergabe nichts zu tun. Kollig tue es aber persönlich leid, dass Eisbusch mit seiner "Glühweintenne" erneut eine Absage erhalten habe.

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