Kurz mal weg Diese Ausflüge lohnen sich aus Bonn und der Region

Bonn · Der Wipfelpfad von Waldbröl wird fünf Jahre alt, beliebt im Erlebnispark sind Übernachtungen in Hütten und Jurten. Wer westfälischen Karneval kennenlernen möchte, liegt in Münster richtig. Und auch, wer dem vollends entfliehen möchte, findet in unseren Ausflugstipps Alternativen.

 Der Devonpfad in der Südeifel.

Der Devonpfad in der Südeifel.

Foto: Naturpark Südeifel/Pierre Haas

Rundweg durch ein Kapitel der Erdgeschichte

Eifel: Tiefe Täler, markanten Felsen: Die Landschaft im Südwesten der Eifel wurde im Devon geformt, das ist etwa 400 Millionen Jahre her. Das Devonium, ein Museum in Waxweiler südlich von Prüm, arbeitet dieses Kapitel der Erdgeschichte anschaulich auf. Auf einem 16 Kilometer langen Rundweg mit Start und Ziel in Waxweiler lassen sich die geologischen Merkmale in freier Natur studieren. Der Devonpfad führt durch das Wahlbachtal, das Mühlbachtal und das Dierbachtal. Daten zur Wanderung: vier Stunden Dauer, Schwierigkeitsgrad mittel, 539 Höhenmeter. Landschaftlich zählt die Westeifel zusammen mit dem Norden Luxemburgs zu den Ausläufern der Ardennen.

Info: Tel. (06551) 96 560; www.naturwanderpark.eu/wanderwege; www.eifel.info

Meister der Fotografie

Düsseldorf: Der Kunstpalast Düsseldorf zeigt noch bis zum 1. Juni eine Werkschau mit Bildern von Peter Lindbergh (1944-2019), der die Ausstellung „Untold Stories“ selbst kuratiert hat. Zu sehen sind 140 Arbeiten von den frühen 80er Jahren bis heute. Der Starfotograf, der in Duisburg aufgewachsen ist, hat mit Models wie Linda Evangelista, Naomi Campbell und Cindy Crawford gearbeitet. Seine Aufnahmen erschienen in Vogue, Harper’s Bazaar, Interview und dem Rolling Stone. Unser Foto zeigt ein Shooting mit Michaela Bercu, Linda Evangelista und  Kirsten Owen (von links) aus dem Jahr 1988.

Info: Tel. (0211) 566 42 100; www.kunstpalast.de

 Peter Lindbergh hat die Bilder der Ausstellung „Untold Stories“ selbst kuratiert.

Peter Lindbergh hat die Bilder der Ausstellung „Untold Stories“ selbst kuratiert.

Foto: pa/obs Kunstpalast/Peter Lindbergh

Mitten im Wald

Bergisches Land: Vor fünf Jahren eröffnete im Naturerlebnispark Panarbora in Waldbröl ein Baumwipfelpfad mit seiner Gesamtlauflänge von 1635 Metern und einem 40 Meter hohen Aussichtsturm. Durch die Wipfel bieten sich spektakuläre Aussichten aufs Bergische Land, die auch passionierte Fotografen faszinieren. An sechs Erlebnisstationen erfahren Spaziergänger Wissenswertes zur Natur. Kinder erfreuen sich auf einem Abenteuerspielplatz. Das Deutsche Jugendherbergswerk bietet für Mitglieder im Panarbora 170 Übernachtungsmöglichkeiten in Jurten, Lehmhütten und Stelzhäusern.

Info: Tel. (02291) 90 86 50; www.panarbora.de

 Höhepunkt - im wahrsten Sinne des Wortes - des Naturerlebnisparks Panarbora ist der 40 Meter hohe Aussichtsturm.

Höhepunkt - im wahrsten Sinne des Wortes - des Naturerlebnisparks Panarbora ist der 40 Meter hohe Aussichtsturm.

Foto: Dominik Ketz

„Sinnflut“ im Sinntal

Rhön: Der Kurort Bad Brückenau südlich von Fulda setzt auf seine schöne Mittelgebirgslandschaft mit zahlreichen Wanderwegen. Die Stadt liegt an den Ausläufern der Rhön im Sinntal, allein dort sind 120 Routen ausgeschildert. Sanfte Hügel und alte Burgen bestimmen die Kulisse. Erholung finden Besucher freilich auch im Staatsbad mit seiner barocken Parkanlage und der Therme, die sinnigerweise „Sinnflut“ heißt. Das Heilwasser lindert Verspannungen aller Art. Auch kulturell hat die Stadt etwas zu bieten: Sie beherbergt das Deutsche Fahrradmuseum mit interessanten historischen Modellen.

Info: Tel. (09741) 80 411, www.bad-brueckenau.de

 Bad Brückenau liegt an den Ausläufern der Rhön im Sinntal.

Bad Brückenau liegt an den Ausläufern der Rhön im Sinntal.

Foto: Matthias Rath

Karneval hollandaise im Münsterland

Westfalen: Auch der Westfale kann Karneval, und nicht selten lässt er sich dabei sogar von ausländischen Jecken unterstützen. Größte Veranstaltungen der Region ist der Rosenmontagszug in Münster, bei dem auch lustige Fußgruppen aus dem niederländischen Losser aufmarschieren, flankiert von ziemlich bunten Mottowagen. Mehr als 100 Fußgruppen, Wagen und Spielmannszüge aus Stadt und Umland formieren sich – sehr witzig – um 12.11 Uhr am Schlossplatz und mäandern von dort durch die Realkulisse der „Tatort“-Ermittler Frank Thiel und Professor Boerne. Veranstalter ist der Bürgerausschuss Münsterscher Karneval (BMK). Das Motto der Session lautet: „Tradition, modern und joveler Tanz, Münsters Karneval ist voller Glanz.“ Das Foto zeigt jecke Münsteraner auf dem Prinzipalmarkt.

Info: Tel. (02507) 29 19; www.bmk-helau.de; www.muenster.de

 Karnevalisten und Vertreter der Prinzengarde auf dem Prinzipalmarkt in Münster.

Karnevalisten und Vertreter der Prinzengarde auf dem Prinzipalmarkt in Münster.

Foto: picture alliance / Friso Gentsch/Friso Gentsch

Seit 300 Jahren rollt der Rubel an der Lahn

Bad Ems: Schon im 18. Jahrhundert zählte Bad Ems zu den deutschen Topadressen der vornehmen Gesellschaft. Später weilten Kaiser Wilhelm I. und Zar Alexander II. in der Stadt an der Lahn, auch Clara Schumann, Richard Wagner und Victor Hugo schätzten den Heilkurort. Neben seinen erfrischenden Quellen hat der Ort noch weitere Verlockungen zu bieten, die älteste Spielbank des Landes beispielsweise. Am 30. August 1720 wurde die erste Gebührenordnung für das Glücksspiel in Bad Ems erlassen. Seither rollt der Rubel – sehr zur Freude der Gewinner, aber auch der Kämmerer in der Stadt und der Finanzminister im Land. Klar, dass der 300. Spielbankgeburtstag in diesem Jahr gebührend gefeiert wird.

Info: Tel (02603) 94 150, www.bad-ems.info

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Weltkulturerbe – und jetzt?
Kommentar zur Auszeichnung des Limes Weltkulturerbe – und jetzt?
Aus dem Ressort