Gespräch am Wochenende Anneliese Dumjahn organisiert den Herseler Adventskalender

Bornheim-Hersel · Die Herselerin Anneliese Dumjahn, die hauptberuflich als Gebärdendolmetscherin arbeitet, organisiert zum 14. Mal den Dorf-Adventskalender in ihrem Wohnort. Hierfür schmücken jeweils 24 Anwohner der Rheinstraße die Fenster ihrer Häuser. Außer Privatpersonen machen das Marga-Loenertz-Haus der Lebenshilfe Bonn und die Weinhandlung Jacob Antwerpen mit.

Treffpunkt ist jeden Tag um 18 Uhr. Anneliese Dumjahn hat mit Nadia Wattad über ihre Motivation gesprochen, die Tradition des Adventskalenders auch in diesem Jahr weiter fortzuführen.

Woher kam die Idee, einen Dorf-Adventskalender zu gestalten?
Anneliese Dumjahn:
Ich habe vor einigen Jahren mal davon gehört, dass im Erftkreis, allerdings nicht jedes Jahr, ein solches Projekt von dem ortsansässigen Kindergarten organisiert wurde. Somit war es ein Versuch, dieses in Hersel zu starten. Familie Höft erklärte sich sofort bereit, mich bei diesem Projekt zu unterstützen. Die ersten Jahre standen mir Thomas Höft und Manuel Höft zur Seite und nun schon seit einigen Jahre Ulrike Höft.

War es schwierig, 24 Bewohner zum Mitmachen zu bewegen?
Dumjahn: Es ist zunächst ganz einfach, denn es gibt Leute, die sich immer gerne dazu bereit erklären, mitzumachen. Die Problematik liegt nur des Öfteren an unerwarteten Gegebenheiten im privaten oder beruflichen Bereich. Dann wird es zum Problem, und wir müssen eventuell schieben, ändern oder sogar improvisieren.

Wie kam der Adventskalender an?
Dumjahn: Bei uns im Dorf wird er meistens sehr gut angenommen. Oft sind es mehr als 20 Besucher, manchmal finden aber auch zeitgleich Weihnachtsfeiern von Schulklassen, Kindergärten und Vereinen statt. Dann kann es auch mal sein, dass ich nur für drei Kinder lese. Der vorbereitete Kakao und Glühwein wird dann in der Nachbarschaft verköstigt.

Wie wird die Auswahl getroffen, wer mitmachen kann?
Dumjahn: Entweder sprechen wir die Bewohner an der Rheinstraße an oder Sie kommen von sich aus auf uns zu und fragen, ob sie am Projekt teilnehmen können.

Für wie wichtig halten Sie das Projekt des Dorfkalenders?
Dumjahn: Da die Besinnlichkeit und der Austausch in der heutigen Zeit bei vielen kein Zeitfenster hat, finde ich den Adventskalender besonders wichtig. Hier finden Kinder, Eltern, Großeltern, Nachbarn und auch Geschäftsleute einen Moment der weihnachtlichen Harmonie.

Was erwartet die Gäste? Und was muss der Einzelne beisteuern?
Dumjahn: Auf jeden Fall eine Weihnachtsgeschichte, alles andere ist zweitrangig. Manchmal gibt es Selbstgebackenes, Kakao und Glühwein, aber das ist dem Projektteilnehmer vorbehalten. Schließlich trägt dieser auch die Kosten dafür.

Zur Person

Anneliese Dumjahn ist 1961 in Bonn geboren und lebt seit 43 Jahren in Hersel. Sie ist ausgebildete Einzelhandelskauffrau und hat eine Prüfung zur Gebärdendolmetscherin abgelegt. Nach 25 Jahren als angestellte Gebärdendolmetscherin ist Dumjahn seit 2007 mit ihrem eigenen Büro in Bornheim selbstständig. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder.

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