Preisgekrönter Film "The Untamed": Mysteriöses Drama um Liebe und Sex

Berlin · Ein seltsames Wesen sorgt für sexuelle Befriedigung - mit seinem preisgekrönten "The Untamed" legt der Spanier Amat Escalante einen spannenden Film vor.

 Amat Escalante stellt auf dem Filmfestival in Venedig seinen Film "The Untamed" vor.

Amat Escalante stellt auf dem Filmfestival in Venedig seinen Film "The Untamed" vor.

Foto: Claudio Onorati

Menschen in Ausnahmesituationen haben es dem spanischen Regisseur Amat Escalante angetan. Egal, ob er in dem Sozialthriller "Los bastardos" von mexikanischen Tagelöhnern in Los Angeles erzählte oder in "Heli" von einem jungen Mädchen in der Drogenwelt.

Auch in seinem neuen Werk "The Untamed" beobachtet er Menschen, deren Leben Kopf steht - allerdings kommt die Geschichte dieses Mal deutlich rätselhafter daher. Zunächst scheint "The Untamed" auf den Alltag der jungen, berufstätigen Mutter Alejandra zu fokussieren, die mit ihrem Mann Angel die zwei Jungs großzieht. Dann aber wird es deutlich komplexer, als die Zuschauer erfahren, dass Angel eine Affäre mit Alejandras Bruder Fabian hat. Schließlich lernt Alejandra in der provinziellen Stadt noch Veronica kennen, die sie zu einer einsamen Hütte im Wald bringt. Dort lebt ein mysteriöses Wesen, das Alejandras sexuelle Fantasien auf ungeahnten Wegen befriedigt.

"The Untamed" entwickelt sich so zu einem spannenden Mix aus Liebesdrama und Fantasythriller. Die Metaebenen dieses verschlüsselt erzählten Films lassen sich nicht immer sofort entziffern, und doch gelingt Regisseur Escalante ein vielschichtiges Werk um Geheimnisse, Begierde, männlichen Chauvinismus und gesellschaftliche Zwänge. Beim Filmfestival Venedig gewann der 38-Jährige dafür 2016 bereits einen Silbernen Löwen für die beste Regie.

The Untamed, Mexiko/Dänemark/Frankreich/Deutschland/Norwegen/Schweiz 2016, 100 Min., FSK o.A., von Amat Escalante, mit Ruth Ramos, Simone Bucio, Eden Villavicencio

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