GA-Filmecke 31. August - 6. September Open-Air-Kino und mehr: Unsere Filmtipps aus Bonn

Bonn · Open-Air-Filme auf dem Dach der Bundeskunsthalle, ein Hauch von Herr Lehmann und ein düsteres Sci-Fi-Drama aus Deutschland. Unsere Filmtipps aus den Bonner Kinos.

 Zach (Jannis Niewöhner) und Nadesh (Alicia von Rittberg)im Film "Jugend ohne Gott".

Zach (Jannis Niewöhner) und Nadesh (Alicia von Rittberg)im Film "Jugend ohne Gott".

Foto: Marc Reimann/Constantin Film Verleih GmbH/dpa

Open-Air-Kino auf der Bundeskunsthalle

Bergfest bei den Filmnächten auf dem Dach der Bundeskunsthalle: Die erste Woche ist rum, sieben weitere Open-Air-Filmabende stehen noch an. Sofern das Wetter mitspielt. Denn regnet es an den Abenden, wird die Vorführung ins Trockene in die Bundeskunsthalle verlegt. Zum fünften Mal findet die Filmreihe bereits statt. Filmstart ist an jedem Abend um 20.30 Uhr, der Einlass beginnt um 19.30 Uhr.

In dieser Woche erwartet die Besucher unter Anderem der Dokumentarfilm "Beuys" (Donnerstag, 31. August) über den Aktionskünstler und Kunsttheoretiker Joseph Beuys und das Kurzfilmprogramm „Kurze Filme für hohe Dächer” (Freitag, 1. September) mit einer Auswahl von animierten und fiktionalen Kurzfilmen. Zu einem der Highlights des diesjährigen Programm zählt das Sci-Fi-Drama "Arrival" (Dienstag, 5. September), einer der herausragenden Filme des vergangenen Jahres.

Der Eintritt kostet zehn Euro, ermäßigt acht Euro. Tickets gibt es in der Bonner Kinemathek, telefonisch unter (0228) 47 84 89 oder an der Abendkasse.

Sci-Fi-Drama aus Deutschland und Action aus den USA

Um die Gunst der Zuschauer kämpfen in dieser Spielwoche insgesamt fünf Neustarts, die es in die Bonner Lichtspielhäuser geschafft haben. "Jugend ohne Gott" ist die Adaption des gleichnamigen Romans von 1937. Der Film handelt von einer Gesellschaft, in der alles auf Leistung und Effizienz ausgerichtet ist. Um auf die renommierte Rowald-Universität zu kommen, muss ein einzelgängerischer, junger Mann in ein Hochleistungscamp zum Trainingslager. Doch sein Interesse gilt eher einer mysteriösen jungen Frau, die sich verbotenerweise in einem nahelegenden Wald durchschlägt. Als es zu einem Todesfall kommt, gerät die Situation dort zunehmend außer Kontrolle. Der Sci-Fi-Drama-Thriller läuft im Kinopolis und im Stern.

Ein Mix zwischen Comedy und Action soll "Killer's Bodyguard" bieten. Der von Ryan Reynolds gespielte Sicherheitsagent und Personenschützer soll einen berühmt-berüchtigten Auftragskiller (Samuel L. Jackson) beschützen, der am Strafgerichtshof von Den Haag aussagen soll. Doch ein jahrelanger Feind des Killers kommt ihnen auf die Spur und versucht, ihn zu töten. Der Actionfilm läuft im Kinopolis.

Ein Hauch von Herr Lehmann

Ein Hauch von Herr Lehmann weht durch "Magical Mystery oder - Die Rückkehr des Karl Schmidt". Erneut nach einem Roman von Sven Regener. Karl Schmidt (dieses mal gespielt von Charly Hübner) ist erneut dabei, Detlev Buck spielt dieses Mal den Techno-Plattenproduzenten Ferdi. Zur Geschichte: Karl Schmidt musste am Tag des Mauerfalls aufgrund eines Zusammenbruchs in die Psychiatrie. Nun, 1994, planen zwei Freunde eine Rave-Tour quer durch Deutschland. Sie holen Schmidt dazu, weil einer ja immer nüchtern bleiben muss. Der Beginn einer Reise mit Höhen und Tiefen. Das Roadmovie läuft im Woki.

Filme über Künstler

Um das Schaffen des französischen Bildhauers Auguste Rodin dreht sich "Auguste Rodin". Mit 40 Jahren erhält er 1880 seinen ersten Staatsauftrag. Zeitgleich lernt er die junge Camille kennen, die nach einer Zeit zu seiner Geliebten wird. Seine künstlerische Absage an die Tradition stößt zudem auf Widerstand des Kunstbetriebs. Das Drama ist im Rex zu sehen.

Von einem Künstler des 20. Jahrhunderts handelt "David Lynch: The Art Life". Der Dokumentarfilm, den das Rex zeigt, porträtiert den Regisseur David Lynch, der durch surreal-unheimliche Filme wie "Eraserhead" und "Der Elefantenmensch" sowie die TV-Serie "Twin Peaks" Berühmtheit erlangte. Der Film verbindet Interview-Passagen mit persönlichen Super-8-Aufnahmen und Fotos aus seiner Kindheit.

Gehobener Mainstream und Kino für Menschenrechte

In der Reihe "filmreif" im Godesberger Kinopolis, in der kleine Filme aus dem Bereich des gehobenen Mainstreams gezeigt werden, werden in dieser Woche die Dramen "Die Erfindung der Wahrheit" und "InnenLeben" gezeigt.

Einmalig in der Reihe "Kino für Menschenrechte" zeigt das Woki am Dienstag, 5. September, den Dokumentarfilm "Deportation Class" über zwei albanische Familien, die 2016 zwangsweise nach Albanien abgeschoben wurden. Daneben begleiten die Filmemacher Polizei und Ausländerbehörden bei mehreren Einsätzen. Der Filmdienst urteilte zum Kinostart 2016: "Eine fundierte, ebenso nüchterne wie aufwühlende Kritik am deutschen Asylrecht und seiner Abschiebepraxis." Nach der Vorführung wird es eine kritische Diskussion über den Film geben.

Sneak Previews

Wer sich lieber komplett überraschen lassen möchte, sollte eine der Sneak Previews besuchen. Einen Film vor Bundesstart in Originalsprache zeigt das Stern am Montag, 4. September um 20 Uhr. Am selben Abend ist auch im Woki um 20.30 Uhr und um 22.30 Uhr ein Film in englischer Sprache zu sehen. Am Dienstag, 5. September, zieht das Kinopolis mit einer deutschsprachigen Sneak nach, bevor das Woki traditionell die Kinowoche mit der Sneak am Mittwoch um 20.30 Uhr und um 22.30 Uhr abschließt.

Am Ende bleibt noch eins: Ab ins Kino und viel Vergnügen.

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