GA-Filmecke 7. - 13. September Mit Tom Cruise in Topform: Unsere Kinotipps aus Bonn

Bonn · Tom Cruise voller Spielfreude als einer der erfolgreichsten Drogenschmuggler der US-Geschichte. Was steckt sonst noch in "Barry Seal"? Neben einer Kurzkritik gibt es ein Überblick über das Bonner Kinoprogramm.

Die Zukunft mit Emma Watson und Tom Hanks

Was wäre das für eine Zukunft: ein weltweit dominierendes Internet-Unternehmens verknüpft sämtliche Aktivitäten ihrer Nutzer und vereint diese Informationen in einer Online-Identität - und jeder kann sie einsehen. Dieses Szenario einer Welt völliger Transparenz entwirft der Film "The Circle".

ie von Emma Watson gespielte Mac Holland bekommt darin einer Job in diesem Unternehmen, das sich Circle nennt. Sie ist begeistert von den Ideen des Firmengründers (Tom Hanks) und kann Bedenken ihres Ex-Freundes nicht verstehen. Als sie jedoch weitere Warnungen eines mysteriösen Mannes erhält, ahnt sie so langsam die Konsequenzen der totalen Vernetzung. Das Sci-Fi-Thriller-Drama ist im Kinopolis und im Stern zu sehen.

Der wohl größte Drogenschmuggler der USA

Nicht weniger Starpower hat der Neustart "Barry Seal - Only in America" zu bieten. Ein voller Spielfreude sprühender Tom Cruise spielt darin Barry Seal, einer der erfolgreichsten Drogenschmuggler in der US-amerikanischen Historie. Es ist eine scheinbar unglaubliche Geschichte: Barry ist Pilot, der Anfang der 1980er Jahre seinen Flugschein für kleinere raffinierte Gaunereien nutzt, wodurch wiederum die CIA aufmerksam wird und ihm einen Job anbietet. Im politisch instabilen Zentralamerika soll Seal als verdeckter CIA-Agent mit seinem Flugzeug Luftaufnahmen von umkämpften und undurchsichtigen Gebieten machen.

Im Ausland erkennt der Pilot dann, dass sich auch mit der Gegenseite lukrative Geschäfte machen lassen. Er schließt Deals mit dem kolumbianischen Kartell um Pablo Escobar, liefert im Auftrag der US-Regierung Waffen an Guerilla-Kämpfer aus Nicaragua und spinnt sich nach und nach ein kompliziertes Netz aus Machenschaften. Sein Doppelleben als Schmuggler und Geheimagent macht ihn bald zu einem der reichsten Männer der USA.

Der Film liebt Barry Abenteuer

Barry Seal hält sich für unangreifbar. Er treibt sich zwischen all den Fronten rum, ohne Angst vor dem Gesetz. Seal liebt das Risiko und das Abenteuer, und der Film liebt Seals Abenteuer. Der biografische Ausschnitt aus den letzten Lebensjahren des Protagonisten gerinnt zum irrwitzigen Mix aus Krimi und Thriller, bei dem die Inszenierung eher das Humorvolle und Skurrile als das Ernsthafte heraushebt.

„Man tut es ja für die Guten“, antwortet ein CIA-Agent einmal auf Barrys Frage nach seinen illegalen Aktivitäten für die US-Regierung. Eine vereinfachte Erklärung und Rechtfertigung für weitreichende politische Taten, deren Konsequenz die Iran-Contra-Affäre war, in der der Drogen- und Waffenschmuggel zwischen den USA und Nicaragua aufgedeckt und untersucht wurde. Doch solch ernsthafte Aspekte dienen lediglich als Rahmen, in dem Seal seine Abenteuer erlebt.

Ein Gefühl für Gefahr für Seal und seine Familie entwickelt der Film nur selten. Es fehlt die Spannung, dass tatsächlich etwas passieren könnte, zu sehr überwiegt die Lust des Films am Abenteuer. Die tatsächlich schlimmen Konsequenzen kommen dann plötzlich, die politischen Auswirkungen werden allesamt erst mit dem Abspann deutlich. Bis dahin überwiegt die vergnügliche Inszenierung eines Abenteurers, dessen Karriere fast schon zu verrückt klingt. Eine Karriere, die eben - wie der Untertitel schon sagt - nur in Amerika möglich scheint. Die Action-Komödie läuft im Woki und im Kinopolis.

Al Gore auf Mission Weltrettung

2006 machte Al Gore mit dem Dokumentarfilm "Eine unbequeme Wahrheit" auf sich aufmerksam, mit dem er auch einen Oscar gewann und der aus den Vortragsreisen des einstigen US-Vizepräsidenten zum Klimawandel entstand. Nun - elf Jahre später - knüpft er mit "Immer noch eine unbequeme Wahrheit: Unsere Zeit läuft" daran an, kämpft erneut gegen die Zerstörung unseres Planeten und warnt vor den Folgen der Erderwärmung. Gore zeichnet zusammen mit den Regisseuren des Films, Bonni Cohen und Jon Shenk, was sich seit elf Jahren getan, verbessert, aber auch verschlimmert hat. Diese Erkenntnisse sind im Rex und im Kinopolis zu sehen.

In "Barfuß in Paris" macht sich die Bibliothekarin Fiona auf den Weg von ihrem zu Hause in der kanadischen Provinz nach Paris. Der Grund ist der Brief ihrer Tante, die dort lebt und der darauf schließen lässt, dass sie dort in ein Altersheim abgeschoben werden soll. In Paris angekommen, muss sich Fiona erst einmal auf die Suche nach ihrer Tante machen, da diese verschwunden ist. Auf ihrer Suche begegnen ihr auch einige skurrile Zeitgenossen. Das Rex und die Neue Filmbühne zeigen die belgisch/französische Komödie in ihrem Programm.

Die Pfefferkörner im Kino

Zurück ins frühviktorianischen Südengland entführt "Meine Cousine Rachel" die Zuschauer. Ein englischer Gentleman will sich darin an einer rätselhaften Frau namens Rachel (Rachel Weisz) rächen. Er macht sie für den Tod seines Vetters und Vormunds verantwortlich. Doch trotz seines Rachegelüstes zieht die geheimnisvolle wie bestechend charmante Frau den jungen Mann mit Leichtigkeit in ihren Bann. Bei dem Mix aus den Genres Drama, Thriller und Romanze handelt es sich um eine Neuverfilmung eines Gesellschaftsromans von Daphne du Maurier. Der Film läuft in der Neuen Filmbühne.

Sie legen Kriminellen das Handwerk und sorgen für Ordnung in Hamburg: Mit Unterbrechungen ermitteln seit 1999 die Pfefferkörner in Hamburg. Nach 13 Staffeln kommen die Kinder-Detektive nun unter dem Titel "Die Pfefferkörner und der Fluch des schwarzen Königs" ins Kino. In dem Leinwandabenteuer verschlägt es die die Mädchen und Jungen auf einer Klassenfahrt in die Südtiroler Bergwelt, wo seltsame Dinge vor sich gehen. Die Freunde stoßen schon bald auf unheimliche Geister und mysteriöse Zeichen. Gemeinsam versuchen sie, das Rätsel zu lösen. Das Abenteuer läuft im Kinopolis.

Hochklassiges Kino im Kinopolis

Im Godesberger Multiplex sind auch in dieser Woche zwei Filme aus der Reihe filmreif zu sehen, in der kleine Filme aus dem Bereich des gehobenen Mainstreams gezeigt werden. Jeweils drei Mal sind das Justizdrama "Die Erfindung der Wahrheit" mit Jessica Chastain und "Die Verführten", ein Drama von Sofia Coppola mit Colin Farrell, Nicole Kidman und Kirsten Dunst, zu sehen.

Im Rex ist wieder Zeit für das große Schreien, ein Angebot für Eltern mit einem Säugling im Alter bis zu 18 Monaten. Am Mittwoch, 13. August, wird um 11 Uhr die Komödie "Barfuß in Paris" gezeigt. Der Ton wird bei der Vorstellung etwas leiser gedreht, zudem ist das Licht nicht ganz abgedunkelt.

Mitmachkino mit Micky Maus

Ein Kinoerlebnis, wo nicht nur still gesessen werden muss, erwartet Jung und Alt am Sonntag, 10. September, wenn das 5. Disney Junior Mitmach-Kino auf dem Programm steht. Neben den neuesten Folgen bekannter Disney-Serien wie „Doc McStuffins, Spielzeugärztin“ und „Micky und die flinken Flitzer" lädt das Vorschul-Kinoformat von Disney Junior auch zum Singen, Tanzen und Rätseln ein. Moderiert wird das einstündige ​Programm von Micky Maus - zwar nicht live vor Ort, aber als eigens produzierte Animation auf der Leinwand. Das Mitmach-Kino läuft um 13 Uhr im Kinopolis und um 15 Uhr im Stern.

Sneak Previews

Natürlich können sich alle Kinogänger auch wieder überraschen lassen. Das Stern zeigt am Montag, 11. September, um 20 Uhr einen Kinofilm vor offiziellem Überraschungsstart. Eine halbe Stunde später läuft auch im Woki eine Sneak, dort allerdings nicht auf deutsch, sondern im Originalton. Am Dienstag, 12. September, läuft um 20 Uhr ein deutschsprachiger Überraschungsfilm im Kinopolis, bevor am Mittwoch, 13. September, das Woki die Kinowoche traditionell mit einer deutschsprachigen Sneak um 20.30 und um 22.30 Uhr schließt.

Am Ende bleibt noch eins: Ab ins Kino und viel Vergnügen.

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