GA-Filmecke 10. - 16. August Im Zeichen der Stummfilmtage: Unsere Kinotipps aus Bonn

Bonn · Die 33. Stummfilmtage im Arkadenhof der Universität überstrahlen die neue Kinowoche in Bonn. Alle Infos dazu sowie ein Blick auf weitere Specials (u.a. "Sharknado 5") und Neustarts (eine Stephen-King-Verfilmung) gibt es hier.

Stummfilme und Weltpremieren

Der Arkadenhof der Universität wird wieder zum großen Open-Air-Kino. Über die große Leinwand begibt sich der Zuschauer auf eine Reise in die Vergangenheit, während die Filmmusik live dazu gespielt wird: Die 33. Internationalen Stummfilmtage stehen an. Eröffnet werden sie am Donnerstag, 10. August, um 21 Uhr mit „A Day’s Pleasure“ (Vergnügte Stunden) von Charlie Chaplin, den er 1919 während der Produktion seines berühmten Films „The Kid“ drehte.

Zu den weiteren Highlights in den zehn Tagen gehören „Labor's Love“ von 1922, der als erster erhaltener Stummfilm Chinas gilt oder auch "Frankenstein" von J. Searle Dawley aus dem Jahr 1910. Dieser gilt als erste filmische Adaption von Mary Shelleys gleichnamigem Roman und feiert in seiner neuen Restaurierung bei den Stummfilmtagen seine Weltpremiere. Weitere Infos zum Festival gibt es hier: Alle Infos zu den 22. Internationalen Stummfilmtagen.

Musikalisch spielen bei dem Filmfestival vor allem zwei Namen eine Rolle: Günter A. Buchwald und Frank Bockius. In unserem Special "Der Klang der Bilder" sprechen wir mit den beiden Musikern und über die Musik bei den Bonner Stummfilmtagen.

"Der dunkle Turm" von Stephen King

Nicht viele Jahrzehnte, aber doch einige Jahre wurde ein Film diskutiert, der nun in den Lichtspielhäusern startet: "Der dunkle Turm" nach der Romanreihe von Stephen King. Schon lange wird über eine Verfilmung diskutiert, nun kommt sie mit Matthew McConaughey und Idris Elba in den Hauptrollen in die Kinos. Darin geht es um einen Revolverhelden, der als letzter seiner Art den Dunklen Turm, der alle Welten zusammenhält, vor der Zerstörung durch den Mann in Schwarz bewahren muss. Durch die Begegnung mit einem aufgeweckten Schüler wird deren Kampf in die Gegenwart verlegt. In dem (ewigen) Kampf zwischen Gut und Böse werden Motive des Western und des Sci-Fi-Films kombiniert (Woki, Kinopolis).

Um den Zusammenhalt innerhalb der Familie geht es in "Der Wein und der Wind". Jahrelang hatte Jean keinen Kontakt zu seinen Geschwistern. Nun kehrt er auf das Weingut seiner Familie zurück, da der Vater kurz vor dem Tod steht. Neben Fragen um die Weiterführung des Betriebs dreht sich das Drama auch um alte Wunden und Konflikten zwischen den Geschwistern, die noch nicht verheilt sind (Rex, Kinopolis).

Musikalisches auf der Leinwand

Im Zentrum von "Dalida" steht die gleichnamige Chansonsängerin, die von 1933 bis 1987 lebte. Die filmische Biografie beleuchtet das Leben der Künstlerin, die in Kairo als Tochter italienischer Eltern geboren wurde, 1955 nach Paris übersiedelte und in den 1960er-Jahren eine beispiellose Karriere begann (Neue Filmbühne).

Musikalisch wird es auch in "Heartbeats". Statt ins Studium steckt eine US-Studentin das Geld lieber in ihre Leidenschaft, das Tanzen. Als ihre Lüge auffliegt, reagieren die Eltern zunächst entsetzt. Sie wird schließlich zu einer Hochzeitsfeier eines Familienfreundes nach Indien mitgenommen, wo sie sich in den Choreografen der Hochzeits-Dance-Crew verliebt (Kinopolis).

Reisen nach Indien und Finnland

Bei "Der Stern von Indien" handelt es sich um einen Historienfilm, der am Ende der britischen Kolonialherrschaft in Indien angesiedelt ist. Lord Mountbatten soll darin als letzter britischer Vizekönig das Land in die Unabhängigkeit führen. Während er verhandelt, spitzen sich die politischen Ereignisse dramatisch zu. Sie durchkreuzen auch die Heiratspläne von Mountbattens Kammerdiener, einem Hindu, und seiner Geliebten, einer Muslima (Stern).

Als eines der wenigen Länder in Europa hat Finnland auch nach der Katastrophe von Fukushima weiter in neue Reaktoren investiert. Der Dokumentarfilm "Return of the Atom" begleitet den 2004 begonnenen Bau eines solchen Reaktors auf der Halbinsel Olkiluoto über zehn Jahre. Obwohl die Kosten explodieren und sich der Neubau verzögert, gibt es kaum Widerstand. Auch nicht aus dem benachbarten Ort, wo die Anwohner dem Bauprojekt positiv gegenüber stehen und sogar stolz darauf sind. (Kino in der Brotfabrik).

Die Trashreihe schlechthin kehrt zurück

Für Trashfans gibt es in dieser Woche ein besonderes Highlight. Mit "Sharknado 5" wird die Haie-regnende-Filmreihe um einen weiteren Teil fortgesetzt. Mit dabei sind neben "American Pie"-Star Tara Reid auch so "Schauspiel"-"Größen" wie Ex-Lothar Matthäus Frau Liliana Nova oder Skateboard-Profi Tony Hawk. Am Montag, 14. August, um 20.30 Uhr verwandelt sich das Kinopolis zunächst einmalig in ein Trash-Theater.

Dass im Godesberger Multiplex auch Anspruchsvolleres läuft, beweist die Filmreihe "filmreif", wo wöchentlich wechselnde kleine Filme aus dem Bereich des gehobenen Mainstreams gezeigt werden. In dieser Woche sind es das Drama "The Dinner" und die Tragikomödie "Der wunderbare Garten der Bella Brown".

"Das fünfte Element" noch einmal sehen

Ebenfalls im Kinopolis erwartet die Besucher am Donnerstag, 10. August, eine Reise in die Vergangenheit beziehungsweise in die Zukunft. Anlässlich des Kinostarts von vor 20 Jahren wird nämlich das bunte und abgedrehte Sci-Fi-Abenteuer "Das fünfte Element" von Luc Besson mit Bruce Willis, Milla Jovovich und Gary Oldman, angesiedelt im New York des 23. Jahrhunderts, erneut im Kino gezeigt.

Im Stern und im Kinopolis läuft am Sonntag, 13. August, der Thriller "Atomic Blonde" vor seinem offiziellen Kinostart am kommenden Donnerstag bereits in einer Vorpremiere. Soviel sei jetzt schon verraten: Der Film, der im Berlin im November 1989 kurz vor dem Mauerfall spielt, wartet mit einer der best-choreographierten und beeindruckendsten Action-Szene des bisherigen Kinojahres auf. Mehr zum Film mit Charlize Theron und James McAvoy gibt es dann in der kommenden Filmecke.

Sneak Previews

Überraschen lassen können sich Besucher auch wieder bei einer der Sneak Previews. Das Stern zeigt am Montag, 14. August, um 20 Uhr eine Sneak in deutscher Sprache. Am gleichen Abend bietet das Woki wieder einen Überraschungsfilm im Originalton mit Untertiteln. Los geht es um jeweils 20.30 und um 22.30 Uhr. Einen Tag darauf legt das Kinopolis um 20.30 Uhr mit einer deutschsprachigen Sneak nach, bevor das Woki - ganz traditionell - die Kinowoche mit der Mittwochssneak beendet. Die Leinwand öffnet sich dann um 20.30 und um 22.30 Uhr.

Am Ende bleibt noch eins: Ab ins Kino (oder in den Arkadenhof) und viel Vergnügen!

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