Minions Der Spaß geht weiter: "Ich - einfach unverbesserlich 3"

München · Der einstige Superschurke Gru ist brav geworden. Zu brav, finden die Minions. In "Ich - einfach unverbesserlich 3" verlassen sie ihn deshalb. Ob Familienvater Gru doch noch den Schurken in sich entdeckt und seine Minions zurückgewinnen kann?

 In "Ich - Einfach unverbesserlich 3" ist Boss Gru kein Verbrecher mehr, sondern ein braver Familienvater.

In "Ich - Einfach unverbesserlich 3" ist Boss Gru kein Verbrecher mehr, sondern ein braver Familienvater.

Foto: Universal Pictures

Endlich wieder Minions: Vor zwei Jahren hatten die gelben, frechen Wesen ihren eigenen Kinofilm. Nun kehren sie zurück mit "Ich - Einfach Unverbesserlich 3", auch in 3D.

Allerdings ist für sie jetzt ärgerlich, dass ihr Boss Gru nicht mehr der Verbrecher ist, der er einst war, sondern ein braver Familienvater. Die Minions haben die Nase voll von Rasenmähen und Gute-Nacht-Geschichten. Sie kündigen, "Ciao bello". Nur zwei Mini-Wesen halten ihm die Treue. Vorbei die Schurkenzeiten?

Nicht ganz, denn Gru entdeckt, dass er einen Zwillingsbruder hat, Dru. Und der will mit Grus Hilfe etwas richtig Böses anstellen. Dann taucht auch noch der Bösewicht Bratt auf, ein längst vergessener TV-Star, der die Filmfabrik Hollywood mit riesigen Kaugummi-Blasen vernichten will.

Das neueste Kinoabenteuer mit zahlreichen Gags macht Spaß, auch wenn im nunmehr vierten Film aus dem Minion-Universum vieles bekannt und erwartbar ist. Es ist ein bisschen so, wie gut eingetragene Schuhe: nicht wahnsinnig aufregend, aber bequem. Schade vor allem, dass die Minions zu kurz kommen. Etwas mehr quietschgelbe Anarchie, Mut und Unverschämtheit hätte dem Werk gut getan. An die Vorgängerfilme reicht "Ich - einfach unverbesserlich 3" deshalb nicht heran.

Trotzdem wird der Film an den Kinokassen wohl funktionieren. Dafür sorgt allein die Marketingstrategie, die bei Kindern schon seit Wochen mit Stickern und Sammelfiguren große Erwartungen weckt. Außerdem ist das Abenteuer durchaus amüsant. Dafür sorgen viele vergnügliche Einfälle und nette Details, etwa die Sixtinische Kapelle im Palast von Grus reichem Bruder Dru, ausgemalt nicht mit Engeln, sondern Schweinchen. Denn Dru ist erfolgreicher Schweinezüchter und umwerfend selbstbewusst.

Gru dagegen ist weniger glücklich. Er und seine Frau Lucy haben ihre Jobs bei der Agentenagentur verloren. Er ist eifersüchtig auf seinen erfolgreichen Bruder, auch weil der eine blonde Haarpracht hat, während Gru schon lange eine Glatze trägt. Außerdem zickt die älteste Adoptivtochter Margo seit einiger Zeit rum und Gru denkt sehnsüchtig an das süße, kleine Mädchen, das sie mal war, während Lucy als Stiefmutter um Anerkennung ringt.

Für die Synchronisation der Figuren sind wieder prominente Sprecher dabei. Neben Oliver Rohrbeck in der Doppelrolle als Gru und Dru ist die Komikerin Martina Hill als Lucy zu hören. Joko Winterscheidt leiht seine Stimme dem neuen Bösewicht Bratt, der in den 1980er Jahren stehengeblieben ist mit Schulterpolstern, riesigen, rosa Kaugummi-Blasen und explodierenden Zauberwürfeln. Ihm zur Seite steht ein Roboter, gesprochen von dem YouTuber Julien Bam.

Und dann ist da natürlich wieder die Musik. Mit Bösewicht Bratt geht es zurück in die 1980er, mit Van Halens "Jump", "Take On Me" von a-ha oder Michael Jackson und dem Moonwalk, den Bratt perfekt inszeniert. Pharrell Williams ist mit acht Liedern dabei, darunter "Freedom". Die passende Hymne für die Minions, die im Gefängnis gelandet sind und dort das Sagen haben. Fingerschnippend proben sie dazu den Aufstand und brechen aus.

Ein schöner Minions-Moment, so wie die Szene in Drus Palast, in der die zwei Minions Jerry und Dave an einer ziemlich ausladenden Statue der Mutter von Gru und Dru vorbeilaufen - "C'est Gru con boobs" - und dabei aufs allerdreckigste lachen.

Ich - Einfach Unverbesserlich 3, USA 2017, 90 Min., FSK ab 0, von Pierre Coffin und Kyle Balda, mit den Stimmen von Oliver Rohrbeck, Joko Winterscheidt und Martina Hill

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