Vier Tage, acht Bands "Crossroads"-Festival startet in Bonn

Bonn · Am Mittwoch ist es wieder so weit: Der WDR und die Bonner Konzertbar Harmonie präsentieren die 33. Ausgabe des Festivals "Crossroads" in Bonn. An vier Tagen spielen dort acht Bands.

The Black Sorrows mit Joe Camilieri.

The Black Sorrows mit Joe Camilieri.

Foto: The Black Sorrows

Der einfachste Weg zum Ruhm führt über ein paar kleine Korrekturen am persönlichen Erscheinungsbild. "Tell a different story", heißt es in einem Song der Formation De Staat. Erzähle den Leuten einfach eine andere Geschichte, denn die Wahrheit ist langweilig. Der Sänger Torre Florim generiert auf "Fake It till You Make It" vieldeutige Bilder, die das gesamte Spektrum der modernen Medienwelt reflektieren: Der Ich-Erzähler gräbt sich mit alternativen Fakten einen Zugang zum digitalen Markt der Eitelkeiten und damit zum Ruhm.

Das Quintett aus Nijmegen hat im Heimatland drei Top-Preise gewonnen, das aktuelle Album "Bubble Gum" landete auf Platz vier. International ist zwar noch Luft nach oben, doch De Staat muss keine Qualitäten vortäuschen. Man beherrscht die Kunst, mit austarierten Klangbildern einen Song wie eine musikalische Geschichte zu erzählen. Am 11. Oktober gastiert De Staat beim Festival "Crossroads" im Bonner Musikclub Harmonie.

Die 33. Ausgabe des "Crossroads"-Festivals

Es ist wieder so weit. Der Ü-Wagen des WDR-Rockpalast rollt an. Aufgezeichnet werden acht Konzerte an vier Tagen. Am 9. Oktober startet die 33. Ausgabe des Formats, das auf kleinem Raum nationalen und internationalen Musikern eine telegene Plattform einrichtet. Die Mitschnitte werden zu einem späteren Zeitpunkt ausgestrahlt. Rockpalast-Redakteur Peter Sommer und die Betreiber der Harmonie stellen das Programm zusammen. Die Festivalmacher beobachten den Musikmarkt, hören sich durch neue Produktionen und sichten potenzielle Kandidaten bei Konzerten.

In den vergangenen Jahren waren 256 Bands bei "Crossroads" im Einsatz. Stilistisch geht es um hochwertige und inspirierte Rockmusik. Dabei macht es keinen Unterschied, ob die Songschreiber den Blick revolutionsbereit in die Zukunft richten oder lieber das kulturelle Erbe traditioneller Stile pflegen. In dieses Konzept passt das Quartett Pascow aus der südwestdeutschen Provinz. Die Band gründete sich 1998, ihr Stil ist noch 20 Jahre älter: Punk, offensiv, radikal, rotzig. Aber spieltechnisch auf aller höchstem Niveau. Pascow stellt am 12. Oktober das sechste Album "Jade" vor.

Weiterer Gast des Abends ist die deutsch-italienische Sängerin Laura Carbone aus Sinsheim, die ihr überbordendes Album "Empty Sea" vorstellt. Auch wenn Gesang und Stimmungen bisweilen an Lana del Rey und Chris Isaak erinnern, präsentiert Carbone hier selbstbewusst ein kreatives Gesamtpaket. Schlechte Nachricht: Das Doppelkonzert ist bereits auverkauft.

Gute Nachricht: Für die sechs restlichen Bands gibt es noch Karten. Etwa für die drei dänischen Schwestern von Velvet Volume, die ihre Gitarren schön krachen lassen. Colour Haze aus München taucht in psychedelischen Klangwelten ein, aus Holland kommen noch Sven Hammond mit Soul-Rock und Jett Rebel mit Pop-Rock. Karten gibt es zum Glück auch noch für die Australier von The Black Sorrows, die gefühlsechten Blues spielen. Und für De Staat.

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