Erfrischende Bilder erzählen von italienischer Lebensart

Gutrun Kleiber-Bonin zeigt ihre Bilder im VHS-Studienhaus - Empfindungen in Öl und Acryl

  Farbe und Emotion:  Erfrischend und fraulich wirken die Bilder der Hennefer Künstlerin Gutrun Kleiber-Bonin. Foto: Axel Vogel

Farbe und Emotion: Erfrischend und fraulich wirken die Bilder der Hennefer Künstlerin Gutrun Kleiber-Bonin. Foto: Axel Vogel

Siegburg. (voa) Die spät berufene Künstlerin Gutrun Kleiber-Bonin ist ein Zugvogel. Von ihrer Karlsruher Heimat führte ihr Weg zunächst ins Rheinland, wo die heute 61-Jährige lange in Troisdorf und Hennef gelebt und gearbeitet hat, um dann zehn Jahre ihren Horizont in Italien zu erweitern. Was sie dabei gesehen, erlebt und gefühlt hat, brachte Kleiber-Bonin mit einer besonderen expressionistischen Note in Öl, Acryl, Dispersion oder Mischtechnik auf die Leinwand.

Eine Auswahl ihrer in Farben und Motiven oft erfrischenden Bilder ist derzeit im VHS-Studienhaus an der Humperdinckstraße 27 zu sehen. Der Betrachter sieht die Beine einer Frau auf hochhackigen Schuhen aus der Perspektive eines angeleinten Hundes. "Quattro Zampe" hat Kleiber-Bonin, die seit zwei Jahren in Hennef-Weldergoven lebt, das Bild genannt, das auch die Einladung zur Vernissage ziert.

Es verrät viel über die starke, dabei auch sehr feminin daher kommende Künstlerin, die 1987 und 1990 Kunstpreisträgerin des Rhein-Sieg-Kreises war. Vor allem von italienischer Lebensart lies sich die Malerin inspirieren. In leuchtenden, ausdrucksstarken Farben festgehalten, spielen etwa das Meer und Wasser eine große Rolle in ihren Bildern. Ob ein Blick aus der Vogelperspektive auf eine Badebucht oder eine Szene am Swimming-Pool - stets wirkt das Motiv ungewöhnlich, gleichwohl gekonnt eingefangen.

Doch Gutrun Kleiber-Bonin, die Grafikdesignerin ist und erst mit 38 Jahren ihr Kunststudium begonnen hatte, lernte nicht nur die sonnigen Seiten des Lebens kennen. Davon zeugt etwa ein zweiteiliges Selbstporträt, das in dunklen, Schwarz-Grün-Tönen eine Frau ohne Gesicht zeigt. Reflexion einer schwierigen Lebensphase, die mit Scheidung und Selbstfindung zu tun hatte.

Für VHS-Fachbereichsleiter Ro Willaschek, der in die Vernissage einführte, sind die Werke der Henneferin schlicht eine Bereicherung der Kunstszene. "Mich begeistern die Bilder, weil die Bilder einfach sehr fraulich sind. Da ist keine pädagogische Note und keine Heile-Welt-Sehnsucht. Das tut einfach gut."

Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 28. April werktags zwischen 8 und 21.30 Uhr im Studienhaus, Humperdinckstraße 27.

(Kritik aus dem General-Anzeiger)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort