Ford Ka: Ein frisch-frecher Cityflitzer

Nach zwölf Jahren präsentieren die Kölner den neu entwickelten Nachfolger - Plattform wie beim Fiat 500

Lange hat Ford gezögert, einen Nachfolger für den kleinen Ka zu entwickeln. Der "Ur"-Ka ist optisch wie technisch längst in die Jahre gekommen, und so wurde es nach zwölf Jahren Bauzeit höchste Zeit für die Ablösung des Cityflitzers. Die zweite Generation des Ford-Kleinwagens kommt Mitte November ohne die rundlichen Formen seiner Vorgängers zu Preisen ab 9 750 Euro auf den Markt.

Die Entscheidung für den neuen Ka fiel, als die Zusammenarbeit mit Fiat ins Rollen kam. Technisch basieren Fiat 500 und Ka auf der gleichen Plattform und beide werden im polnischen Tychy produziert. Während der Italiener mehr auf Nostalgie setzt, präsentiert sich der neue Ka mit moderner keilförmiger Karosserie.

Beim Ka findet sich die neue markenspezifische Design-Sprache von Ford mit geschlitzten Scheinwerfern und großer Kühlergrill-Öffnung. Dynamisch wirken zudem die Sicken und Kanten rundum. Auch die ansteigende Seitenlinie und das knackige Heck tragen zur Attraktivität bei. Insbesondere im Hinblick auf die überwiegend angepeilte weibliche Kundschaft wirkt der Neue flott und knuffig.

Vorn bietet der Ka auf eng geschnittenen Sitzen ausreichend Platz, hinten finden selbst mittelgroße Erwachsene noch genügend Kopf- und Schulterfreiheit. Das relativ hohe Dach verschafft den Insassen mehr Raum als beim Vorgänger. In den Kofferraum passen 241 Liter, er lässt sich durch Umklappen der Rücksitzlehne auf 710 Liter Volumen erweitern.

Die Armaturentafel hat Ford praktisch gestaltet, fast alle Bedienelemente sind in der Mittelkonsole konzentriert. Insgesamt vermittelt das Auto auch bei den verwendeten Materialien einen guten Eindruck, freilich merkt man an einigen Stellen, dass Kleinwagen mit spitzem Bleistift kalkuliert werden.

Für den neuen Dreitürer bieten die Kölner zwei sparsame Motorisierungen an. Für die Stadt und das nahe Umland reicht der 1,2-Liter-Benziner völlig aus. Er leistet 51 kW/69 PS. Wenn er gefordert wird, zum Beispiel an längeren Steigungen, tut er sich freilich etwas schwer. Bergige Strecken verlangen häufiges Schalten, weil der Kleine auf hohe Drehzahlen angewiesen ist. Mit dem gut schaltbaren Fünfganggetriebe ist das allerdings kein Problem. Neben dem günstigen Einstiegspreis hat der Benziner noch den Vorteil, sparsam zu sein. Der Verbrauch im EU-Mix wird mit nur 5,1 Liter Super auf 100 Kilometer angegeben, das entspricht 119 g/km Co2.

Erstmals liefert Ford für den Lütten ein Dieselaggregat. Der 1.3 TDCi bringt es auf 55 kW/75 PS und 145 Newtonmeter Drehmoment bereits ab 1 500 Touren. Mit ihm ist man zügig unterwegs und spart Sprit - auf 100 Kilometer begnügt er sich mit lediglich 4,2 Liter Dieselkraftstoff, entsprechend 112 g/km Co2. Bei den Händlern steht der Selbstzünder ab 11 750 Euro.

Gegenüber dem Fiat 500 haben die Techniker beim Fahrwerk einiges verbessert. An der Hinterachse findet sich ein zusätzlicher Stabilisator. Dadurch konnten Federung und Dämpfer komfortabler eingestellt werden. Das erweist sich als vorteilhaft, weil der Kleinstwagen Ka ein gewisses Maß an Fahrdynamik mit Komfort verbindet. Angenehmer als bei der italienischen Ausgabe arbeitet auch die direkter ausgelegte Lenkung. Der Kontrahent ist nicht zuletzt um einiges teurer.

Wer den Ford Ka mit Klimaanlage, Zentralverriegelung und elektrischen Fensterhebern ordert, zahlt zwar rund einen Tausender drauf, erhält aber für knapp 11 000 Euro einen recht kompletten und schicken Cityflitzer. Drei verschiedene Individualisierungspakete werten zudem das Auto bei Bedarf auf.

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