Weinkönigin von Dernau Dorfvereine küren Corinna Gilles zur Weinkönigin

DERNAU · Zum ersten Mal wird eine junge Frau aus dem Ortsteil Marienthal Weinkönigin von Dernau: Die 23-jährige Sport- und Geografie-Studentin Corinna Gilles übernimmt das "wichtigste Amt im Dorf".

 Blumen nach der Wahl: (von links) Miriam Marner, Corinna Gilles, Elisabeth Kastenholz, Ingrid Näkel-Surges und Alfred Sebastian.

Blumen nach der Wahl: (von links) Miriam Marner, Corinna Gilles, Elisabeth Kastenholz, Ingrid Näkel-Surges und Alfred Sebastian.

Foto: Martin Gausmann

Corinna Gilles wird den Weinort Dernau ab dem Weinfest-Samstag, 29. September, als Weinkönigin regieren. Die 23-jährige Sport- und Geografie-Studentin an der Fachhochschule Koblenz setzte sich bei der Wahl zur Dernauer Weinkönigin im voll besetzten Dorfgemeinschaftshaus ganz knapp gegen ihre Mitbewerberin Ines Großgarten durch. „Damit übernimmt zum ersten Mal eine junge Frau aus Marienthal das wichtigste Amt im Dorf“, freute sich Verkehrsvereins-Vorstandsmitglied Ingrid Näkel-Surges, die die Wahl geleitet hatte.

Die neue Weinkönigin ist von Kindesbeinen an mit dem edlen Rebensaft vertraut, gehört sie doch als Tochter von Dorle und Benno Gilles zum Weingut Gilles in Marienthal. Außerdem genießt sie gerne Wein und kocht mit Vorliebe mit Wein. 2014 legte sie ihr Abitur am Are-Gymnasium in Bad Neuenahr ab und verbrachte anschließend ein halbes Jahr als Au-pair in Australien. 2016/17 war sie Weinprinzessin an der Seite von Weinkönigin Christina Kurth. Genau wie Elisabeth Kastenholz, die noch einmal als Weinprinzessin antritt und Corinna Gilles zur Seite steht. Sie ist 23 Jahre alt, macht eine Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten und war in diesem Jahr schon Maikönigin in Dernau. Ebenfalls Weinprinzessin ist Miriam Marner, sie ist 23 Jahre alt und studiert Mathematik in Aachen.

Nach der Auszählung der 177 Stimmzettel bemerkte Näkel-Surges: „Es war eine enge Wahl“, und beide hätten es verdient gehabt. Doch es könne eben nur eine die Nachfolgerin von Alisa Heimermann werden. Die amtierende Weinkönigin stellte auch den neuen Dernauer Bacchus vor, denn nach 25 Jahren hatte Reinhold Wollersheim sein Amt zur Verfügung gestellt. Sein Nachfolger ist Frank Bertram aus den Reihen der Alten Herren des Sportvereins Blau-Gelb Dernau. Näkel-Surges machte außerdem darauf aufmerksam, dass die Leitthemen der jeweiligen Vereine für den Winzerfestzug bis spätestens Sonntag, 22. Juli, bei Verkehrsverein eingegangen sein müssen. „Einige fehlen noch“, mahnte sie an.

Geehrt wurden auch die Jubiläums-Majestäten mit Diamant-Weinkönigin Hedwig Gorbach und der Eisernen Weinkönigin Juliane Riske an der Spitze. Vor 55 Jahren war Marita Josten Weinkönigin in Dernau, Goldjubiläum feierte Marianne Hansen und Silberjubiläum Elke Surges. Mit dabei waren auch Sonja Kurth (30 Jahre), Christina Knieps (20), Melanie Nelles (15), Mandy Großgarten (10) und Nora Heimermann (5).

Ortsbürgermeister Alfred Sebastian freute sich, dass nach zwei Jahren mit nur einer Bewerberin wieder eine spannende Wahl angestanden habe: „Wir haben genug Potenzial in unseren Reihen, die jungen Damen müssen nur den Mut haben, sich zur Wahl zu stellen.“ Erfreulich auch: Beim Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ habe Dernau den ersten Platz in der Sonderklasse belegt und im Anschluss den zweiten Platz auf Gebietsebene. Dadurch sei man für den Landeswettbewerb qualifiziert (der General-Anzeiger berichtete). Dafür werde am Dienstag, 21 August, ab 14.15 Uhr die Landeskommission den Ort inspizieren. Er bat alle Dernauer darum, in den Tagen davor das Dorf noch einmal richtig auf Vordermann zu bringen. „Jeder weiß, was zu tun ist, denn wir punkten besonders durch das Engagement unserer Bürger. Das macht immer großen Eindruck bei der Jury.“

Sebastian wies auch darauf hin, dass am Samstag, 11. August, die 1125-Jahr-Feier des Ortes ansteht, für die alle Vereine ihre Teilnahme zugesagt hätten. Der Erlös soll ebenso wie das Preisgeld des Dorfwettbewerbes und eine vierstellige Spende des Theatervereins Dernau für die Renovierung des Dorfgemeinschaftshauses verwendet werden. Vor allem die Beleuchtung und der Anstrich müssten unbedingt erneuert werden, so der Dorfchef.

Die Wartezeit auf die Ankunft der designierten Majestät, die traditionsgemäß vom Junggesellenverein samt den Weinprinzessinnen zu Hause abgeholt wird, vertrieben sich die mehr als 220 Bürger im Saal mit einem Rückblick des Dernauer Filmclubs auf das Jubiläums-Weinfest 1993 – damals hatte man das 1100-jährigen Bestehen des Dorfes gefeiert – sowie der Weinfeste von 1968 bis 1972.

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