Erst Toronto, dann der Thron Die Dernauer Weinkönigin wurde gewählt

DERNAU · Noch vor zwei Jahren hatte Dernau fünf Bewerberinnen für das Amt der Ortsweinkönigin. Im vergangenen und in diesem Jahr war es jeweils nur eine.

Deshalb sollen sich die Modalitäten ändern, wie Ingrid Näkel-Surges vom zuständigen Verkehrsverein Wein-Kultur-Dorf Dernau erklärte. Wie bereits im Vorjahr entfiel also am Wahlabend die Stimmabgabe. Dennoch waren die mehr als 100 Stimmberechtigten aus Mitgliedern des Verkehrsvereins und des Gemeinderats sowie mit Vertretern der beim Winzerfest vertretenen Ortsvereine angetreten und empfingen die von den Junggesellen zu Hause abgeholte designierte neue Majestät Alisa Heimermann und ihre Prinzessinnen im vollen Winzerverein mit gebührendem Jubel.

Auch wenn sie keine Überraschung sei, freue sie sich das Amt zu übernehmen, erklärte Alisa Heimermann, die schon seit sie Weinprinzessin im Kindergarten war immer gesagt habe, sie werde mal Weinkönigin.

„Das war meinen Eltern immer ziemlich peinlich, bis meine Mama mir dann mal erklärt hat, dass in Dernau unsere Weinkönigin gewählt wird. Und jetzt werde ich Weinkönigin auch ohne Wahl“, sagte die 19-Jährige fröhlich lachend und souverän auftretend bei ihrer Vorstellung.

Alisa Heimermann war 2015/16 bereits Weinprinzessin von Jennifer Surges, ihre vier Jahre ältere Schwester Nora war Ortsweinkönigin 2013/14, und auch ihre Mutter Christa hat Erfahrung als Weinprinzessin von Dernau. Christa und Guido Heimermann sind Genossenschaftswinzer, und Alisa kennt sich seit Kindheitstagen im Weinberg aus.

Die 19-Jährige hat im vergangenen Jahr ihr G8-Abitur am Are-Gymnasium in der Kreisstadt gemacht. Dann war sie für ein halbes Jahr als Au-pair im kanadischen Toronto und studiert seit diesem Jahr Anglistik und Geografie auf Lehramt in Koblenz. Als Kind war sie im Dernauer Theaterverein, heute ist sie im Dernauer Lauftreff aktiv und mag in ihrer Freizeit unter andrem auch Kickboxen und vor allem Freunde zu treffen. Zwei Freundinnen werden als Weinprinzessinnen an ihrer Seite stehen, wenn sie am Winzerfest-Samstag am letzten Wochenende im September proklamiert wird: die 20-jährige Michelle Harrichhausen, Auszubildende beim Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrweiler, und die 21-jährige Eva Ley, ausgebildete Altenpflegerin, die in einem Altenheim in Ahrweiler arbeitet. Zu den ersten Gratulanten gehörten Manfred Wolff, Dieter Mombauer und Ingrid Näkel-Surges vom Verkehrsverein, Bürgermeister Alfred Sebastian und die amtierende Weinkönigin Christina Kurth und ihre Prinzessin Corinna Gilles.

Dem Empfang im Winzerverein vorausgegangen waren statt der Wahl Beratungen darüber, wie wieder mehr junge Frauen für das Amt der Weinkönigin zu begeistern sind. Schließlich soll die Ortsweinkönigin weiterhin aus Dernau kommen und schließlich gebe es rund 40 Mädchen, die mit einem Alter von zwischen 18 und 24 Jahren in Frage kämen, sagte Näkel-Surges. Der Verkehrsverein wolle künftig aktiver und früher an die potenziellen Kandidatinnen herangehen. In kleinerer Runde bei einem Treffen auch mit der amtierenden Weinkönigin schon zum Jahresanfang sollen Interessentinnen die Möglichkeit erhalten, im Gespräch untereinander zu entscheiden, ob und wann sie antreten möchten und ob sie sich einer Wahl stellen möchten. Wenn es nur eine Interessentin gebe, könne das dann auch früher geklärt werden. Damit soll dem Wahlprozedere auch Wettkampfcharakter genommen werden und den Kandidatinnen damit etwa die Furcht davor, vom Plenum abgelehnt zu werden.

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