Aussagen zur B9 CDU in Bad Breisig verärgert über Ministerium

BAD BREISIG · Staatssekretär Andy Becht hat bei einem Besuch den Bad Breisigern wenig Hoffnung auf eine Untertunnelung der B9 gemacht. Beate Deres von der CDU findet, dass seine Aussagen nicht weiterhelfen und das Land klar Bezug nehmen soll.

Die CDU in Bad Breisig ist sauer auf den Mainzer Staatssekretär Andy Becht. Der FDP-Politiker aus dem Wirtschafts- und Verkehrsministerium war in die Quellenstadt gekommen, um sich auf Einladung der dortigen Liberalen unter anderem zum Verkehr auf der B 9 zu äußern. Nach Meinung der Christdemokraten kam dabei aber nicht allzu viel bei herum. Im Gegenteil.

„Die Menschen in Bad Breisig brauchen jetzt endlich einmal eine klare Aussage des Landes, was man langfristig gegen die enorme Verkehrsbelastung auf der B 9 tun will“, ärgert sich die stellvertretende Vorsitzende der CDU Bad Breisig, Beate Deres. Gemeinsam mit ihrer Partei setzt sie sich für eine Tunnel-Lösung nach Godesberger Vorbild ein. Wenn dann der zuständige FDP-Staatssekretär herablassend von einem „unterirdischen Kosten-Nutzen-Verhältnis“ oder der örtliche FDP-Vorsitzende von „völligem Blödsinn“ spreche, helfe das den Menschen in Bad Breisig nicht wirklich weiter, so Deres.

Doppelte Belastung

„Unsere Stadt ist durch ihre Lage im engen Rheintal doppelt belastet: Einmal durch den immer weiter zunehmenden Güterverkehr und den damit verbundenen enormen Lärm, zum anderen durch die vielbefahrene B 9. Auch dort nimmt der Verkehr immer mehr zu“, sagte Deres. So wurden bei der jüngsten Erhebung mehr als 21 000 Fahrzeuge gezählt, die täglich über die B 9 rollen.

Dies sei auch nach Aussagen von Fachleuten für eine innerörtliche Bundesstraße eine extrem hohe Fahrzeugbelastung, zumal darunter mit mehr als 1500 Lkw auch ein sehr hoher Anteil Schwerverkehr sei. „Offenbar ist das der FDP aber völlig egal“, so die CDU-Vertreterin.

Umleitung des Lkw-Verkehrshilft nicht weiter

In Remagen wurden jüngst ähnliche Zahlen genannt. Allerdings ist dort die Bundesstraße erheblich breiter und verfügt über Kapazitätsreserven von 18 Prozent. Im eher engen Bad Breisig gibt es indes keinerlei Ausweichmöglichkeiten. Wer in Richtung Bonn oder Koblenz will, der muss über die B 9 fahren.

Verkehrsfachleute der Polizei und des für den Straßenbau zuständigen Landesbetriebes Mobilität (LBM) hatten im vergangenen Jahr für Bad Breisig ermittelt, dass eine Umleitung des überregionalen Lkw-Verkehrs nicht entscheidend weiterhelfe. Denn es handele sich zum Großteil um örtlichen und regionalen, sogenannten „Ziel- und Quellverkehr“, der nicht großräumig abgeleitet werden könne. Und mit verkehrsregelnden Maßnahmen durch Ampeln und Geschwindigkeitsreduzierungen erreiche man letztlich nur kosmetische Effekte.

Eine wirkliche Entlastung könne nur ein Tunnel bringen. Auch wenn eine solche Lösung noch Jahrzehnte bis zur Umsetzung brauche, so müsse man jetzt die Planungen voranbringen, meinte Beate Deres: „Denn der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.“ Genau deshalb habe die CDU im Stadtrat die Erstellung einer entsprechenden Machbarkeitsstudie beantragt. Vor diesem Hintergrund sei es schade, dass die FDP die Belastung durch die B 9 nicht ernst nehme.

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