Champions League BVB in Warschau unter Zugzwang - Gladbach muss nachsitzen

Warschau · Endlich wieder Champions League. Nach einem Jahr in der Europa League kehrt der BVB in die europäische Königsklasse zurück. Zeit zum Einspielen bleibt der neuen Mannschaft in diesem Wettbewerb jedoch nicht. Das Spiel der Gladbacher in Manchester wird nachgeholt.

 BVB-Trainer Thomas Tuchel wünscht sich zum Königsklassen-Auftakt einen erfolgreichen Start.

BVB-Trainer Thomas Tuchel wünscht sich zum Königsklassen-Auftakt einen erfolgreichen Start.

Foto: Bartlomiej Zborowski

Nach der verpatzten Generalprobe am vorigen Samstag in Leipzig (0:1) brennen die Dortmunder Profis auf Wiedergutmachung. In Manchester führte ein Unwetter zur Vertagung des Champions-League-Spiels zwischen den Citizens und Borussia Mönchengladbach. Die Bayern siegten mühelos.

Ein Sieg am Abend (20.45 Uhr) im ersten Spiel der Champions-League-Gruppe F bei Legia Warschau könnte helfen, den BVB vor weiteren Diskussionen um den möglicherweise langwierigen Findungsprozess der neuen Mannschaft zu bewahren. Die wichtigsten Aspekte der Dortmunder Auftakt-Partie:

AUSGANGSLAGE: Der Dämpfer beim Bundesliga-Aufsteiger Leipzig verstärkte beim BVB die Einschätzung, dass die neuformierte Mannschaft noch Zeit benötigt. Doch die ist in der Champions League nicht gegeben. Angesichts der kommenden schweren Duelle mit Real Madrid und bei Sporting Lissabon ist ein Sieg in Warschau fast schon Pflicht. "Es sind nur sechs Gruppenspiele, von daher solltest du dir nur wenige Ausrutscher erlauben. Es wäre ganz cool, wenn wir was mitnehmen würden", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.

DEBÜTANT: Für Trainer Thomas Tuchel ist es das erste Spiel in der Champions League. Nach dem Vorjahr in der Europa League kann er sich einen Kindheitstraum erfüllen. "Es ist der Wettbewerb in Europa schlechthin", kommentierte der Fußball-Lehrer. "Im Trainerteam haben wir uns vorgenommen, die Gruppenphase zu genießen." Schon am Vorabend der Partie geriet er ins Schwärmen: "Es ist ein bisschen wie Geburtstag früher oder Weihnachten."

HÄRTEFALL: Nuri Sahin gehörte nicht zur Reisegruppe, die am Dienstag in die polnische Hauptstadt aufbrach. Dabei ist der Mittelfeldspieler nicht verletzt, sondern wurde Opfer des großen Konkurrenzkampfes im Dortmunder Mittelfeld. "Das Pendel ist wieder einmal gegen ihn ausgeschlagen. Aber er ist nicht abgeschrieben, wir werden ihn noch brauchen. Er wird für uns noch eine wichtige Rolle spielen", sagte Tuchel.

GEGNER: Auf den ersten Blick erscheint Legia Warschau als großer Außenseiter. Nach acht Spieltagen in der heimischen Liga rangiert der polnische Double-Sieger lediglich auf Platz 12. Dennoch warnte Coach Tuchel seine Profis vor dem Gegner: "Für sie ist es die ideale Gelegenheit, den schwierigen Start mit einem Spiel wegzuwischen. Wir lösen uns komplett vom Eindruck aus der Liga, den wir vom Gegner haben, und erwarten ein emotionales Spiel auch von den Rängen."

DIE LAGE BEI DEN ANDEREN DEUTSCHEN CL-TEAMS:

Wie gehen die Gladbacher mit der Spielverlegung in Manchester um?

Am Dienstag hatten heftige Unwetter zu einer Verlegung der Partie zwischen Englands Tabellenführer Manchester City mit Trainer Pep Guardiola und dem Bundesligisten geführt. Anstoß ist am heutigen Mittwoch um 20.45 Uhr. Vor dem zweiten Versuch bemüht sich Borussia um Normalität. Sportdirektor Max Eberl erwartet aber ein Spiel "unter erschwerten Bedingungen. Wir werden weniger oder gar keine Fans im Stadion haben", sagte er. "Das müssen wir sportlich nehmen und einfach Spaß haben auf dem Platz", forderte Eberl.

Spielt der Leverkusener Hoffnungsträger?

Joel Pohjanpalo kann auf sein Startelf-Debüt für Bayer Leverkusen hoffen. "Joel ist ein Spieler, der von Anfang an spielen kann. Die letzten Spiele haben ihm zusätzliches Selbstvertrauen gegeben", sagte Bayer-Trainer Roger Schmidt vor dem Auftakt in der Champions League gegen den russischen Meister ZSKA Moskau. In den zwei bisherigen Bundesliga-Partien war Pohjanpalo nur Einwechselspieler und hatte mit seinem spektakulären Hattrick zum 3:1-Erfolg gegen den Hamburg SV einen Saison-Fehlstart der Leverkusener abgewendet.

Wie spielten die Bayern?

Verheißungsvoller hätte die Champions-League-Premiere mit dem FC Bayern München für Carlo Ancelotti kaum verlaufen können. Das 5:0 gegen den überforderten russischen Königsklassen-Neuling FK Rostow war der höchste Auftaktsieg einer deutschen Mannschaft in dem bedeutendsten Fußball-Vereinswettbewerb. "Ich bin sehr zufrieden. Wir sind konkurrenzfähig, um um den Titel mitzuspielen", sagte Ancelotti. "Aber das erste Ziel ist erst einmal der Gruppensieg."

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