Zwei Frauen, ein Ziel

Der Kampf gegen den Hunger verbindet Ingeborg Schäuble und die Bonner OB

Zwei Frauen, ein Ziel
Foto: Frommann

Bonn. ärbel Dieckmann hatte kurz überlegt, den Empfang abzusagen. Nämlich als klar war, dass sie nicht wieder zur Wiederwahl als Bonner Oberbürgermeisterin antreten würde und sofort einen Anruf der Welthungerhilfe bekam.

Weil ihr die Bonner Hilfsorganisation und deren Vorsitzende Ingeborg Schäuble besonders am Herzen liegen, blieb es bei der Einladung am MIttwochabend ins Alte Rathaus. Und so empfing die favorisierte, noch nicht gewählte Nachfolgerin Dieckmann die Noch-Amtsinhaberin Schäuble zu einem Abschiedsabend.

Bärbel Dieckmann sprach die Situation ganz offen an, denn sie steht hinter ihrer Bewerbung um das Ehrenamt bei der Welthungerhilfe: "Wenn ich es mir hätte aussuchen können, dann wäre das mein Traum gewesen", sagte sie am MIttwoch.

Hauptperson war jedoch Ingeborg Schäuble, seit zwölf Jahren das Gesicht der Welthungerhilfe. "Mit Stolz und Dankbarkeit" blickte sie am MIttwoch auf die Arbeit in einer Organisation zurück, die für das Thema Hunger und Armut stehe und sich dazu auch kritisch äußere. Die Vorsitzende dankte Dieckmann für die Zusammenarbeit. "Bonn ist nicht nur unser Standort, sondern unsere Heimat. Wir fühlen uns hier gut verankert", sagte sie. Zum Abschied wünscht Schäuble sich, "dass das Recht auf Nahrung eines Tages Wirklichkeit wird".

Hauptthema des Abends waren die gemeinsamen Projekte von Stadt und Welthungerhilfe während des Partnerschaftsjahres und während der Aktion "Bonn hilft Cuddalore", unterstützt vom General-Anzeiger.

Innerhalb kurzer Zeit sammelten die Bonner nach dem Tsunami vom 26. Dezember 2004 insgesamt 500 000 Euro Spenden für den Wiederaufbau des Fischerdorfs Pudhupettai in Südindien. Fotos zeigten am MIttwoch, dass der Schriftzug "Bonn helps Cuddalore" dort an vielen Gebäuden und Booten prangt.

Die Entscheidung über die Schäuble-Nachfolge trifft die Mitgliederversammlung der Welthungerhilfe am 27. November in Berlin. Das Bläsersextett des Beethoven-Orchesters kündigte an, gerne zu einer Amtseinführung wiederzukommen.

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