Gregor Werner und Wolfgang Ferber Zwei Bonner verbringen ihren Urlaub in Köln

BONN · Wenn sich im Sommer die meisten Arbeitnehmer in der Sonne räkeln, haben die beiden Bonner Wolfgang Ferber (57) und Gregor Werner (50) ihren persönlichen Höhepunkt - und den Urlaub - des Jahres schon hinter sich. Die beiden sind Mitglieder des Kölner Männer-Gesang-Vereins und in diesem Jahr zum dritten Mal bei einem Projekt der Bühnenspielgemeinschaft Cäcilia Wolkenburg dabei.

 Gregor Werner und Wolfgang Ferber (rechts) sehnen die Premiere am 6. Februar herbei.

Gregor Werner und Wolfgang Ferber (rechts) sehnen die Premiere am 6. Februar herbei.

Foto: Barbara Frommann

Mit 99 Mann führt sie am Donnerstag, 6. Februar, unter der Regie von Kalle Kubik die Premiere des neuen Stückes "Dä Schinghillige" in der Oper am Dom auf.

Ferber und Werner freuen sich mit jeder Probe mehr auf die erste Aufführung, "da weiß man, wofür man den ganzen Stress der letzten Monate auf sich genommen hat", erzählt Ferber. Mehrmals in der Woche stehen Proben an, dafür pendeln sie nach der Arbeit zwischen Bonn und Hürth.

"Ohne den Beistand der Familie geht das nicht. Unsere Frauen machen da schon ein ordentliches Stück mit", lacht Werner, der als technischer Beamter und Ingenieur für die Deutsche Bahn tätig ist und für den Aufführungszeitraum im Februar seinen Jahresurlaub einreicht. Und auch Ferber, der als Beamter im Landwirtschaftsministerium sitzt, kann auf den Rückhalt der Familie vertrauen. Der Besuch zu den Auftritten des sogenannten Divertissementchens gehört schon seit Jahren zur Ferberschen Familientradition.

Angetan hat es den beiden Männern die Mischung aus Gesang, Tanz und Schauspielerei und die Unterstützung und Professionalität der Opernmitarbeiter. "Man schlüpft so richtig in seine Rolle, wenn man mit Schminke, Perücke und Kleid in das Bühnenbild tritt", verdeutlicht Ferber, der im "Schinghillige" eine Bürgersfrau spielt und erzählt, dass sein Sohn ihn, als Frau verkleidet, nicht einmal erkannt hat. Traditionell werden bei den Divertissementchen alle Frauenrollen von Männern gespielt, gesungen und getanzt.

Werner, der in diesem barocken Spektakel einen höhergestellten Honoratioren verkörpert, schätzt vor allem den kumpelhaften Ton der Akteure untereinander, da wird sich auch schon mal gegenseitig beim Umziehen auf dem Flur geholfen, danach geht es auf ein Kölsch in die Kneipe. Abschalten können beide bei klassischer Musik, was auch wichtig sei, wie Ferber betont. Denn es könne auch schon vorkommen, "dass man selbstvergessen unter der Dusche oder beim Autofahren die Melodien summt oder lauthals seine Passagen singt".

Cäcilia Wolkenburg bringt mit "Dä Schinghillige" ein echtes Stück kölsche Stadtgeschichte auf die Bühne. Als Vorlage dienen die Ereignisse von 1680 rund um den Kölner Hutmachersohn Nikolaus Gülich und den fremden Chevalier Bernard de Châteaubriand, der ebenso edel wie reich sein soll.

Info: Bis zum 4. März gibt es 24 Vorstellungen in der Oper am Dom. Karten sind ab 29,50 Euro in den Bonnticket-Shops der GA-Zweigstellen erhältlich.

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