Museumsplatz in Bonn Zeltdach sucht Käufer

BONN · Auf dem Bonner Museumsplatz hat der Abbau der 15 Jahre alten Konstruktion begonnen. Eins, zwei, drei - meins. Schnäppchenjäger im Internet können jetzt durchaus auf dieses Angebot stoßen.

Abzugeben ist eine riesige Zeltkonstruktion, 24,50 Meter hoch, mit Abmessungen von 45,50 mal 38,50 Metern und einem Transportgewicht von 35 Tonnen.

Es handelt sich um das Zeltdach vom Museumsplatz, das nach dem Aus der Open-Air-Konzerte dort nicht mehr benötigt wird. Am Dienstag begann der Abbau. Am Wochenende soll das Zelt, unter dem seit der Inbetriebnahme 1997 viele Weltstars aufgetreten sind, endgültig weg sein. Dahinter steht die VEBEG GmbH aus Frankfurt, eine bundeseigene Treuhandgesellschaft, die seit 1951 im Auftrag des Finanzministeriums für die "Verwertung von beweglichen Gütern aller Art" zuständig ist.

"Der Erlös geht damit an den Bund, denn er hat das Zelt seinerzeit bezahlt", sagte der Sprecher der Bundeskunsthalle, Sven Bergmann. Gekostet hat die Konstruktion damals rund 350 000 Euro, erinnert sich der Ex-Geschäftsführer der Bundeskunsthalle, Wilfried Gatzweiler. Nicht im Preis eingeschlossen waren die metertiefen Fundamente im Boden.

Geplant und aufgebaut hatte das Riesenzeltdach das Unternehmen "CenoTec" aus Greven. Und dieses ist nun auch für die Demontage zuständig. "Schade drum, das ist ein schönes Teil", meinte am Dienstag Bauleiter Edgar Duttle. Er ist der einzige Fachmann, der schon damals bei den Auf- und Abbauaktionen des Zeltdachs dabei war.

Nach den Vorarbeiten soll dazu heute ein 300-Tonnen-Kran eingesetzt werden, der die Zeltspitze an den Haken nimmt und sie so lange sichert, bis alle Stützen abgebaut sind. Im Dezember sei der Auftrag gekommen, sagt Duttle. Er rechnet damit, dass die Einzelteile auf zwei Lastwagen passen und der Job am Freitagabend erledigt sein wird. "Die Masten und die Zeltmembrane sind noch völlig in Ordnung", sagt er.

Im Internet ist kein Mindestpreis notiert, Interessenten müssen selbst ein Angebot abgeben. Und sich vorher informieren, wie das Riesending wieder aufzubauen ist. Denn verkauft werde nur die Überdachung und die Stahlkonstruktion ab Boden. "Verankerungen im Boden gehören nicht zum Losbestand", heißt es da. Für die Konzertbetreiber auf dem "KunstRasen!" in der Gronau ist das Angebot nicht von Interesse: "Wir brauchen kein Zelt und machen reines Open Air", sagte Veranstalter Ernst-Ludwig Hartz dem GA.

Ob es die Eislaufbahn auf dem Museumsplatz weiter geben wird, ist unklar. Weil die Bundeskunsthalle das noch nicht entschieden habe, werde er mit der Stadt parallel Gespräche führen, sagte Betreiber Otmar Kaiser. Grundsätzlich sei eine Bahn ohne Zeltdach - auch an einem anderen Standort - möglich. "Wir planen aber, sie wieder zu überdachen, weil das eine bessere Atmosphäre bietet."

Weitere Informationen auf www.vebeg.de und dem Stichwort "Zelt".

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