Wohnungsnot von Bonner Studenten verschärft sich

Bonn · Die Wohnungsnot zu Semesterbeginn, Studieren mit Kind und die "Uni-Card": Dies sind einige der Themen, die am Mittwochabend bei der "Elefantenrunde" vor den Wahlen zum Studierendenparlament zur Sprache kamen.

 Die Elefantenrunde: Moderator Cem Akalin (von links), Claus Kullen, Alice Barth, Katinka Kraus, Matheus Hagedorny, Michael Nuyken und Roberto Correa Schragen.

Die Elefantenrunde: Moderator Cem Akalin (von links), Claus Kullen, Alice Barth, Katinka Kraus, Matheus Hagedorny, Michael Nuyken und Roberto Correa Schragen.

Foto: Barbara Frommann

Bei einer Podiumsdiskussion, moderiert von GA-Redakteur Cem Akalin, stellten Spitzenkandidaten von sechs Hochschulgruppen ihre Positionen und Ziele vor.

Zu ihnen gehörten Claus Kullen vom Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS), Alice Barth von der Grünen Hochschulgruppe (GHG), Katinka Kraus für die Juso-Hochschulgruppe sowie Matheus Hagedorny von der Liste undogmatischer StudentInnen (Lust), Michael Nuyken von der Piraten-Hochschulgruppe Bonn und Roberto Correa Schragen für die 2011 gegründeten Demokraten.

Sie nutzten die Gelegenheit, vor den Kommilitonen im gut besuchten Hörsaal XVII nochmals die zum Teil doch recht unterschiedlichen Positionen zu vertreten und expressis verbis auf ihre bisherigen Erfolge bei der Vertretung studentischer Interessen hinzuweisen. Die Re(h)-Partei und das Universitäre Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit (UBIG) hatten ihre Teilnahme abgesagt.

Zu Beginn der Diskussion stieß der Vorschlag von Claus Kullen, ein eigenes Referat zum Thema "Studieren mit Kind" einzurichten, sowohl bei den anderen Kandidaten als auch unter den Zuhörern auf wenig Gegenliebe. Wie Alice Barth erläuterte, gebe es bereits eine Beratungsstelle, die ebenso wie der Kita-Zuschuss gut angenommen werde. Außerdem, so ergänzte Katinka Kraus, solle in der Bonner Altstadt eine Kindertagesstätte mit flexiblen Öffnungszeiten eingerichtet werden. Universität und Studentenwerk hätten bereits die Finanzierung zugesagt.

Auch das E-Learning biete für diese Gruppe eine interessante Alternative, fügte Michael Nuyken hinzu. Das Problem der studentischen Wohnungsnot wird sich aus Sicht aller Kandidaten noch verschärfen. Kritik gab es dabei an der Uni und dem Studentenwerk, die sich auf diese Situation nicht ausreichend vorbereitet hätten, wie Matheus Hagedorny beschrieb.

An das Hochschulfreiheitsgesetz knüpfen sich unterschiedliche Erwartungen und Befürchtungen - wie zum Beispiel die Sorge von Roberto Correa Schragen, dass die Vielfalt der Studiengänge zugunsten einer Spitzenförderung geopfert werde. Die beiden Kandidatinnen hingegen hoffen, dass Professuren auf lange Sicht gerechter verteilt werden. Etwa in der Medizin, wo der Anteil der Doktorandinnen laut Kullen inzwischen bei 85 Prozent liegt. An der Uni-Card schieden sich zum Abschluss des Abends die Geister. Außer dem RCDS sehen die anderen Kandidaten die bisherigen Datenschutzprobleme noch nicht als gelöst an.

SP-Wahlen

Die Wahlen zum 34. Studierendenparlament (SP) an der Rheinischen Friedrichs-Wilhelms-Universität finden von Montag bis Donnerstag, 23. bis 26. Januar, statt. Es besteht aus 51 Mitgliedern. Wahlberechtigt sind alle, die als ordentliche Studenten in Bonn immatrikuliert sind. Die Stimmabgabe ist an 23 Urnen mit dem Studenten- und einem Lichtbildausweis möglich.

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