"Wohnen am Rhein" direkt neben der Oper

Am Bonner Brassertufer soll das letzte freie Grundstück am Rhein bebaut werden - Für die drei Baukörper mit Eigentumswohnungen könnte auch der städtische Parkplatz einbezogen werden

Ein Bauprojekt  neben der Bonner Oper: Zugunsten der Neubauten an der Rheingasse könnte sich die Stadt auch vorstellen, auf den kleinen Parkplatz direkt am Rheinufer zu verzichten.

Ein Bauprojekt neben der Bonner Oper: Zugunsten der Neubauten an der Rheingasse könnte sich die Stadt auch vorstellen, auf den kleinen Parkplatz direkt am Rheinufer zu verzichten.

Foto: Malsch

Bonn. Eines der letzten freien Grundstücke direkt am Bonner Rheinufer steht vor der Bebauung. Gegenüber der Bonner Oper und vis á vis des Pavillons der Köln-Düsseldorfer plant ein Investor ein Bauprojekt, das für "Wohnen am Rhein" wie geschaffen zu sein scheint.

Der bisherigen Komplex aus den 50er Jahren ist den Bonnern heute im Erdgeschoss als "Hotel Beethoven" und als benachbartes China-Restaurant bekannt. Beide Gebäude an der Rheingasse 22 und 24, aber auch das versteckt dahinter liegende Haus (Vogtgasse 2) hat sich die Nord-Süd-Bau aus Stuttgart mit einem Options-Kaufvertrag gesichert.

Die Besonderheit des Projekts: Auch der städtische Parkplatz, der vor den Altbauten direkt am Brassertufer liegt, könnte mitgenutzt werden. Die Stadt Bonn ist grundsätzlich dazu bereit: "Aus städtebaulicher Sicht spräche bei entsprechender Gliederung und Gestaltung der Baukörper nichts gegen diese Lösung."

Dafür müsste nicht nur der Bebauungsplan geändert werden. Weil die Neubauten dann bis ans Brassertufer heran reichen würden, musste auch erst die Politik überzeugt werden. Von den ersten Plänen bis heute dauerte es deshalb zwei Jahre, bis sich Verwaltung und Ratsgremien abgestimmt hatten. Geplant sind insgesamt drei Baukörper.

Der erste nach Abriss der alten Gebäude als Neubau der Häuserfront an der Rheingasse (gegenüber der Oper) - mit Verlängerung bis hinunter ans Brassertufer. Südlich davon sollen zwei quadratische Baukörper entstehen, wobei der hintere vom Rhein aus nicht zu sehen wäre.

Das brächte eine luftigere Bebauung als bisher, der heutige Häuser-Querriegel würde verschwinden, wodurch auch Grünzonen zwischen den Neubauten entstünden. In den Erdgeschossen der Neubauten könnte sich die Stadt auch Räume für touristische Zwecke (Ticketverkauf für Rheintouren) sowie ein Fischspezialitäten-Restaurant vorstellen.

Grundsätzlich wird der Bau von Eigentumswohnungen seitens des Stadtplanungsamtes befürwortet, zumal Wohnnutzung in der Innenstadt und deren Randlagen einem städtebaulichen Ziel der Stadt Bonn entspricht. Allerdings drängt die Politik darauf, die Optik der Gebäude im Zuge eines Architektenwettbewerbs zu entwickeln.

Um diese Wohnungen für Menschen mit gut gefülltem Geldbeutel zu bauen, die schnell in der City sein wollen, aber perfekte Rhein-Sicht, sicher vor Hochwasser, genießen wollen, ist die Nord-Süd-Bau auch gesprächsbereit, was die Höhe der Gebäude angeht.

Die derzeitigen Häuser sind drei- bis fünfgeschossig, die Stadt favorisiert bei den Neubauten sechs Etagen plus Staffelgeschoss, die Investoren würden gerne sieben bis acht Geschosse verwirklichen. "Es gibt noch keine Detailplanung", sagt Nord-Süd-Geschäftsführer Hans-Dieter Brand. Einig sind sich beide Seiten, dass die Neubauten die Höhe des benachbarten Oberbergamtes nicht überschreiten dürfen.

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