Viele kennen Smiley noch nicht

Von einigen Restaurants und Kantinen in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis lacht er einem schon entgegen: der Smiley. Vergeben von der Stadt Bonn und der Kreisverwaltung an Lebensmittelbetriebe und Restaurants, die im Rahmen der amtlichen Lebensmittelkontrolle eine gute Qualität und Hygiene aufweisen konnten.

Viele kennen Smiley noch nicht
Foto: Roland Kohls

Bonn/Rhein-Sieg-Kreis. Von einigen Restaurants und Kantinen in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis lacht er einem schon entgegen: der Smiley. Vergeben von der Stadt Bonn und der Kreisverwaltung an Lebensmittelbetriebe und Restaurants, die im Rahmen der amtlichen Lebensmittelkontrolle eine gute Qualität und Hygiene aufweisen konnten.

In der Bundesstadt sind es fünf Betriebe, die bisher als Musterschüler mit einem Smiley ausgezeichnet wurden. Nach Auskunft von Elke Palm vom Bonner Presseamt allesamt Kantinen. "Die Unternehmen können einen Antrag auf das Gütesiegel stellen", erklärte sie, "das haben bisher aber nur wenige getan." Die Kriterien für den Smiley hat dessen Erfinder, das Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW (MUNLV), festgelegt und den Kommunen an die Hand gegeben.

"Für die Gäste ist der Smiley eine gute Sache. Dann wissen sie auf den ersten Blick, wie es um das Haus bestellt ist", meinte Oliver May, der in der Brauerei des Brauhauses Rheinbach arbeitet. Das Bonner Unternehmen Lehmann's Gastronomie Service GmbH hat den Smiley in diesem Jahr erworben.

Darauf sind die beiden Geschäftsführenden Gesellschafter Günther und Stefan Lehmann, die unter anderem für die Verpflegung des Endenicher Paulusheimes zuständig sind und dort ein Café betreiben, stolz. "Allerdings wissen die meisten Gäste damit nicht viel anzufangen", sagte Stephan Lehmann (29), "das Symbol ist doch noch recht unbekannt."

Einer, der es bislang auch noch nicht kannte, ist Dirk Dötsch vom Parkrestaurant Rheinaue in Bonn. "Prinzipiell keine schlechte Sache", meinte er zum dänischen Modell, "aber die Kriterien müssen gut durchdacht sein und vor allem von Fachleuten aufgestellt werden." Auch dürfe damit nicht viel bürokratischer Aufwand verbunden sein.

Eine ähnliche Auffassung vertritt Albert Dung. Der 62-Jährige betreibt seit 40 Jahren das Alte Treppchen in Endenich. "Unser Restaurant ist in einem alten Gebäude untergebracht. Das darf sich bei einer Bewertung natürlich nicht nachteilig auswirken." Deshalb müsse man das Thema sehr differenziert betrachten. "Nur weil vielleicht an einer Stelle die Farbe abblättert, ist deshalb der Betrieb nicht unsauber", so Dung. Für ihn ist vor allem wichtig, dass in punkto Hygiene strengstens kontrolliert wird.

Dafür sind bei der Stadt Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis jeweils acht Lebensmittelkontrolleure im Einsatz. Im Kreis kommen nach Angaben von Sprecherin Alexandra Lingk noch zwei Assistenten und ein Auszubildender hinzu. Im Kreisgebiet habe in diesem Jahr schon der eine oder andere Betrieb wegen Sauberkeitsmängel ein Bußgeld kassiert, berichtete sie dem GA. Wenngleich das Gros der Restaurants beanstandungsfrei geführt würden.

Fälle, wie die eines Schmuddel-Gastronomen, bei dem die Schimmelpilze in seinem bekannten Restaurant in Bonn Ende der 80er Jahre nur so wucherten, seien in jüngster Vergangenheit in der Bundesstadt nicht mehr registriert worden, sagte Elke Palm. "Die Stadt Bonn verhängt Bußgelder von 100 bis zu 50 000 Euro", so Palm, "das höchste Bußgeld betrug in diesem Jahr 1 750 Euro wegen starker Verschmutzung."

In aller Regel statteten die Kontrolleure den Unternehmen einmal jährlich einen Besuch ab. Bei Beanstandungen werde eine kurze Frist gesetzt und nachkontrolliert. Ähnlich verfährt der Kreis: "Wer auffällig wird, der wird auch in kürzeren Zeitabständen aufgesucht", so Lingk.

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