Unorthodoxes gewagt

Die erste Hürde ist geschafft. Das wie andere Jesuitengymnasien von Missbrauchsvorwürfen belastete Aloisiuskolleg in Bad Godesberg legt einen erstaunlich offenen Zwischenbericht seiner Aufarbeitungsbemühungen vor.

Es beweist damit, ernsthaft mit den dunklen Kapiteln der Vergangenheit aufräumen zu wollen. Dass demnächst allen pädagogisch Tätigen ein Leitfaden zum Umgang mit Schutzbefohlenen an die Hand gegeben wird, weist ebenfalls den richtigen Weg. Auch die Missbrauchsbeauftragte aus Berlin zollte der engagierten Arbeit am Montag Beifall.

Der neue Ako-Leitungsstab wagt aber auch Unorthodoxes. Er fordert beim Orden den Einsatz von externen, unabhängigen Ombudsleuten ein. Denn die auch fürs renommierte Kolleg schmerzhaften letzten Wochen haben gezeigt, dass sich eine ganze Reihe Opfer und Betroffene in ihrer Not eher den Medien anvertrauen und ganz bestimmt eines nicht tun: sich nach den schmerzhaften Missbrauchserfahrungen direkt bei Orden, Schule oder Kirche zu melden.

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