Turbo-Kreisel mit Haken

Rund 500 000 Euro würde der Ausbau des Potsdamer Platzes zum Turbokreisel kosten, sagt Richard Baumert von der Brilon Bondzio Weiser Ingenieurgesellschaft für Verkehrswesen aus Bochum, die den Knotenpunkt zwischen Lievelingsweg, Autobahn 555, Heinrich-Böll-Ring und Dorotheenstraße untersucht hat.

 Turbokreisel: So könnte der Verkehrsknotenpunkt Potsdamer Platz entknotet werden. Repro: GA

Turbokreisel: So könnte der Verkehrsknotenpunkt Potsdamer Platz entknotet werden. Repro: GA

Bonn. Rund 500 000 Euro würde der Ausbau des Potsdamer Platzes zum Turbokreisel kosten, sagt Richard Baumert von der Brilon Bondzio Weiser Ingenieurgesellschaft für Verkehrswesen aus Bochum, die den Knotenpunkt zwischen Lievelingsweg, Autobahn 555, Heinrich-Böll-Ring und Dorotheenstraße untersucht hat ( der GA berichtete).

Der Verkehrsplaner stellte die Analysen am Donnerstagabend im Planungsausschuss vor. Etwa 65 bis 70 Prozent der Kosten könnten bezuschusst werden, schätzte Stadtbaurat Werner Wingenfeld. Mit dem Umbau des neuralgischen Verkehrsknotenpunkts zu einem Turbokreisel kann laut Verwaltung frühestens 2013 gerechnet werden.

Nach der aktuellen Verkehrszählung der Bochumer passieren den Potsdamer Platz zu Spitzenzeiten rund 43 000 Fahrzeuge pro Stunde. Den Verkehrsfluss bewältigen soll ein sogenannter Turbokreisel, der nach dem Prinzip einer Turbinenschaufel mit nach innen angesetzten zusätzlichen Fahrstreifen ausgelegt ist.

Diese Prinzip, so zeigte Baumert mit seiner Verkehrssimulation, ermöglicht durch die lamellenartig angeordneten Fahrstreifen zweispurige Zufahrten in den Kreisel. Hauptprobleme des Verkehrs am Potsdamer Platz seien die Tankstelle im Süden mit seiner östlichen Ausfahrt und der Fußgängerüberweg und die Ampel am Heinrich-Böll-Ring.

Auch durch eine Umgestaltung der Kreiszufahrt sei für diesen südlichen Anschluss nur eine "geringfügige" Verbesserung zu erwarten. Hinzu komme, dass Autofahrer, die von dort Richtung Tannenbusch wollen, zunächst zwei Spuren des Kreisels überqueren müssen, um auf die innere Fahrspur zu gelangen.

Eindeutig profitieren würde der Verkehr aus Norden und Westen mit jeweils zwei Zufahrten plus einem zusätzlichen Bypass nach rechts: Vom Lievelingsweg aus etwa würde der Verkehr zweispurig in den Kreisel geführt, der jetzige Rechtsabbieger würde weiterhin als Bypass Richtung Innenstadt geführt.

"Das würde Zeitverluste deutlich verringern und die Verkehrsqualität spürbar erhöhen", sagte Baumert. Die Kapazität des Kreisels würde so deutlich gesteigert, der Rückstau, der heute oft bis tief in die Bornheimer Straße reicht, würde sich stark verringern. Natürlich gibt es auch bei dieser Lösung ein "Aber". Man müsse damit rechnen, dass die neu geschaffene Kapazität wieder Verkehre anzieht, die sich heute alternative Wege suchen. Gleichzeitig müsse das Autobahnkreuz

Bonn-Nord ebenfalls überarbeitet werden.

Auch wenn das nicht zum Untersuchungsgegenstand gehörte, könne doch gesagt werden, dass die Verkehrsbeziehungen optimiert werden müssten, um den Verkehrsfluss zu verbessern. Straßen.NRW als zuständige Behörde sei bereits "mit im Boot". Wie es nun weitergehen wird, darüber wird die Politik noch zu entscheiden haben.

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