Trio geht "aus der Laune heraus" auf Diebestour

Die drei Serieneinbrecher aus Bonn und Sankt Augustin legen vor Gericht umfassende Geständnisse ab.

Bonn/Region. "Aus der Laune heraus" kamen drei Männer nach eigenen Angaben "beim Chillen" auf die Idee, Einbrüche zu begehen. Seit Dienstag müssen sich die Angeklagten im Alter zwischen 25 und 30 Jahren für eine Reihe gewerbs- und bandenmäßiger Einbruchdiebstähle vor dem Landgericht verantworten.

Am ersten Verhandlungstag legten die drei aus Bonn und Sankt Augustin kommenden Beschuldigten allesamt Geständnisse ab. In der Zeit zwischen April 2010 und Januar 2011 war es zu 14 Einbrüchen in der gesamten Region gekommen. Während sechs Einbrüche im Versuch stecken blieben, konnte das Trio bei den restlichen Taten laut Anklage 8 410 Euro Bargeld sowie Zigaretten, Kosmetikartikel und Postmarken im Wert von 2 670 Euro erbeuten.

Die höchste Einzelbeute hatten die Einbrecher gleich bei der ersten Tat gemacht: Aus dem Kundencenter im Rheinbacher Bahnhof nahmen die Einbrecher den Tresor mit 3 000 Euro Bargeld und Fahrkartenrohlingen mit. In eine Sankt Augustiner Bäckerei stiegen die Männer innerhalb eines Monats gleich zwei Mal ein.

Auch eine Apotheke in Leverkusen stand zwei Mal auf der Liste der Angeklagten. Eine Woche nach der ersten Tat kehrten die Männer zurück und entwendeten diesmal den Tresor, ein Notebook und einen Fernseher. Die letzten fünf Taten ereigneten sich allesamt in der Nacht auf den 5. Januar dieses Jahres.

Bei den gescheiterten Versuchen war entweder die Alarmanlage angegangen - so geschehen beim Berufskolleg in Bergisch Gladbach - oder Zeugen waren auf die Einbrecher aufmerksam geworden. Zudem scheiterten die Männer wohl auch bei dem Versuch, die Eingangstüren aufzuhebeln. So war der verwendete Schraubenzieher an der Tür eines Tabakladens auf der Adenauerallee abgebrochen.

Auf die Spur waren die Ermittler den Einbrechern offenbar durch einen Tipp aus dem Umfeld der Bande bekommen. Daraufhin wurden die Verdächtigen observiert. Ende Februar schlugen die Ermittler dann zu, die Männer wanderten in Untersuchungshaft. Teilweise wurden sie nach einiger Zeit wieder auf freien Fuß gesetzt.

Während der Ermittlungen wurden anscheinend weitere Mittäter benannt. Der 25-Jährige behauptete am Dienstag, die Zeit in der Untersuchungshaft sei für ihn ein "heilsamer Schock gewesen". Er wolle seinem Leben jetzt eine Wende geben. Sein 26 Jahre alter Komplize, den er während eines Praktikums kennen gelernt hatte, gab an, im Tatzeitraum täglich Marihuana konsumiert und sich damals viel in Spielhallen aufgehalten zu haben.

Der Prozess wird fortgesetzt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Sankt Augustin hat genug Probleme
Kommentar zur Klimapartnerschaft mit einer Stadt in der Karibik Sankt Augustin hat genug Probleme
Aus dem Ressort