Polizeieinsatz in Auerberg Todesopfer in Mehrfamilienhaus

Bonn · In einem Mehrfamilienhaus in Bonn-Auerberg ist es am Nachmittag zu einer Auseinandersetzung gekommen. Dabei wurde ein 79-jähriger Mann getötet und eine 76-jährige Frau schwer verletzt.

Ein 79-Jähriger erstochen, eine 76-Jährige schwer verletzt, ebenso ein 49-Jähriger, der mutmaßlich am Freitagmittag die alten Leute mit einem Messer attackiert hat – nach diesem Vorfall in einem Haus an der Georg-von-Boeselager-Straße ermittelt nun die Kölner Mordkommission. Wie die Bonner Polizei am Freitagabend mitteilte, geschehe dies „aus Objektivitätsgründen“. Denn Bonner Polizisten hätten auf den mit einem Messer bewaffneten 49-Jährigen geschossen, damit er niemanden mehr angreifen konnte. Polizeisprecher Robert Scholten sagte, gegen 13.30 Uhr habe ein Anwohner der Einsatzleitstelle gemeldet, dass sich in dem Haus ein Tumult abspiele. Dabei sei möglicherweise ein Messer im Spiel gewesen.

Für die eintreffenden Beamten war die Situation unübersichtlich. Im Flur des Mehrfamilienhauses lag der schwer verletzte Senior, der noch am Tatort starb. Ebenfalls im Flur fand die Polizei den 49-Jährigen mit dem Messer. Die Beamten gaben mehrere, laut Anwohnern insgesamt drei, Schüsse auf ihn ab, die den Mann schwer verletzten.

Die 76-Jährige fand die Polizei ebenfalls schwer verletzt in dem Haus. Auch sie wurde notärztlich behandelt und ein Krankenhaus gebracht. Scholten sagte weiter, „nach dem aktuellen Sachstand hat der Beschuldigte zudem versucht, eine weitere Frau in dem Haus zu attackieren. Die Frau konnte sich jedoch in Sicherheit bringen und blieb unverletzt“. Der Tatort wurde bis zum späten Abend abgeriegelt.

„Das sah schon alles sehr schlimm aus. Alles war voller Krankenwagen und Polizei“, schildert ein Nachbarsjunge die Situation vor dem Haus. „Ich habe dann gesehen, wie der Nachbar rausgetragen wurde.“ Immer wieder habe der Mann „Lasst mich los“ geschrien. Ein Rettungswagen brachte ihn in ein Krankenhaus.

Mehrere Nachbarn beschreiben den 49-Jährigen als wenig umgänglichen Menschen. „Er war nicht sehr fröhlich, wirkte oft aggressiv und war eher für sich“, erzählte einer. Wie auch die beiden von ihm attackierten Senioren lebte er offenbar in dem Mehrfamilienhaus. „Die genauen Wohnverhältnisse sind nicht ganz klar“, sagte Scholten dazu. „Gegenstand der Ermittlungen wird auch sein, in welchem genauen Verhältnis die Personen zueinander standen.“

Die Kölner Ermittlungsgruppe untersucht nun das Tötungsdelikt wie auch die Schussabgabe durch die Bonner Kollegen – alles in enger Abstimmung mit Oberstaatsanwalt Robin Faßbender.

Robert Scholten von der Polizei Bonn äußert sich zu den Ereignissen:

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