Südstadt-Mord: Angeklagte wieder in Haft

Bonn · Spektakuläre Neuigkeiten im Fall des so genannten Südstadt-Mordes: Wie Gerichtssprecher Philipp Prietze am Donnerstag bestätigte, ist die 59 Jahre alte Angeklagte kurz vor Beginn der Neuverhandlung wieder in U-Haft genommen worden. Diesmal lautet der Haftbefehl auf Totschlag.

Rückblick: In der Nacht zum 1. Februar 2010 war eine wohlhabende 56-Jährige in ihrem Haus in der Südstadt getötet worden. Die Angeklagte, eine Bekannte des Opfers, hatte stets behauptet, die 56-Jährige tot aufgefunden und den Notruf gewählt zu haben. Im Prozess vor der Schwurgerichtskammer des Landgerichts war die Verdächtige dann aus Mangel an Beweisen freigesprochen worden.

Der Bundesgerichtshof hatte diesen Freispruch jedoch im vorigen Sommer auf die Revision der Staatsanwaltschaft hin aufgehoben. Ab Anfang Februar wird der Fall nun von einer anderen Strafkammer des Landgerichts erneut verhandelt. Und die neuen Richter gehen laut Gerichtssprecher nach Auswertung der Akten davon aus, dass ein späterer Todeszeitpunkt des Opfers am Abend möglich ist - womit das von der Angeklagten angeführte Alibi am Nachmittag des Tattages hinfällig wäre.

Zudem sollen inzwischen weitere asservierte, aber noch nicht untersuchte Gegenstände - wie eine Kaffeetasse - aus der Wohnung des Opfers auf weitere DNA-Spuren überprüft worden sein. Dabei wurden laut Prietze keine Genspuren fremder Personen festgestellt. Einen besonderen Haftgrund - wie Fluchtgefahr - sehen die Richter zwar nicht. Der Haftbefehl wird alleine auf die Schwere des Deliktes gestützt.

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