Bonn Starke Seiten einer schönen Stadt

BONN · Bonn ist schön. Eine Stadt, weder zu klein noch zu groß, in der es sich hervorragend leben lässt. Zwar müssen Stadtverwaltung und Kommunalpolitiker noch etliche Schicksalsfragen lösen, mit denen sich der GA gerade in der Serie "Die blockierte Stadt" befasst - von den quälenden Verkehrsproblemen über die Innenstadtentwicklung bis zur Zukunft des maroden Stadthauses. Aber: Bonn kann auch auf viele Erfolge und Stärken stolz sein, wie wir hier zeigen.

Rückkehr einer Institution: Nach knapp einjähriger Sanierung, in die die Stadt Bonn als Eigentümerin rund 1,8 Millionen Euro investiert hat, steht die Redoute in Bad Godesberg inzwischen wieder für Bankette und Festivitäten zur Verfügung. Während der Woche gewährleistet das zugehörige Redüttchen die Verköstigung der Gäste. Betreiber des einstigen kurfürstlichen Ballhauses sind Rudolf und Christoph von Borries, die in Köln sowohl die "Wolkenburg" als auch den "Köln Sky" führen.

Rückkehr einer Institution: Nach knapp einjähriger Sanierung, in die die Stadt Bonn als Eigentümerin rund 1,8 Millionen Euro investiert hat, steht die Redoute in Bad Godesberg inzwischen wieder für Bankette und Festivitäten zur Verfügung. Während der Woche gewährleistet das zugehörige Redüttchen die Verköstigung der Gäste. Betreiber des einstigen kurfürstlichen Ballhauses sind Rudolf und Christoph von Borries, die in Köln sowohl die "Wolkenburg" als auch den "Köln Sky" führen.

Foto: Ronald Friese

Der Strukturwandel ist gelungen, unterstützt mit 1,4 Milliarden Euro an Ausgleichsmitteln für die Region. Im Jahr 2011, zwanzig Jahre nach dem Hauptstadtbeschluss, gab es 258 536 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Stadt - 20 000 mehr als im Jahr 1991.

Mit Telekom, Post und Postbank sitzen drei starke Dax-Konzerne in Bonn. Zwar zieht die Bundesregierung immer mehr Ministeriumsposten nach Berlin ab, im Bereich der nachgeordneten Bundesämter und Behörden ist die Entwicklung aber positiv. Dutzende von Einrichtungen haben ihren Sitz in Bonn: vom Rechnungshof über das Kartellamt, die Finanzaufsicht Bafin und die Netzagentur bis zum Bundesamt für Justiz, das gerade angekündigt hat, 100 neue Stellen zu schaffen.

Auch der Wissenschaftsstandort gedeiht. Im Institut "caesar" findet Spitzen-Forschung statt. Die Universität baut den Campus Poppelsdorf aus. Und auf dem Venusberg entstehen Neubauten, in denen das renommierte Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) von 330 auf 500 Bonner Mitarbeiter wachsen soll. Universität und Klinikum bringen jährlich rund 3000 hoch qualifizierte Absolventen hervor.

[kein Linktext vorhanden]Der Anteil der Akademiker an allen Beschäftigten in Bonn lag zuletzt bei 21 Prozent; das bedeutet den Spitzenplatz im NRW-Städtevergleich, deutlich vor Aachen und Düsseldorf. Wirtschaftswachstum kommt vor allem aus dem Dienstleistungsbereich, wo mehr als 90 Prozent der Jobs angesiedelt sind. Zukunftsbranchen wie Information, Kommunikation und Gesundheitswesen wachsen überdurchschnittlich. Allein 16 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Jobs bietet laut Stadtverwaltung die boomende Gesundheitsbranche.

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Auch eine Erfolgsgeschichte: Bonn als internationale Stadt. Die Vereinten Nationen beschäftigen hier rund 1000 Mitarbeiter in 19 Organisationen, die meisten davon im Klimasekretariat, für das der Bund einen Neubau am Langen Eugen plant. UN-Tendenz: weiter wachsend. Vor Kurzem bezog zum Beispiel die Organisation Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services ihren Sitz in der Bundesstadt.

Auch das Entwicklungsministerium hat den Standort gestärkt, indem es die Serviceagentur "Engagement global" mit rund 140 Mitarbeitern im Bundesviertel ansiedelte. Das passt: In Bonn sitzen rund 150 internationale Nichtregierungsorganisationen. Die Fusion von drei Entwicklungshilfeorganisationen zur Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) verlief zwar nicht ohne politischen Streit. Aber auch die hauptsächlich von Eschborn aus gesteuerte GIZ tut einiges für Bonn: An der B 9 baut sie ein Bürohaus für 70 Millionen Euro.

Und noch etwas wächst in Bonn: die Zahl der Bonner. Auch wenn sie seit dem letzten Zensus auf 307 000 herunterkorrigiert wurde (Stand Dezember 2011), bleiben die Prognosen eindeutig: Es geht aufwärts.

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