Stadthalle Godesberg: Streit um Pachtvertrag

BAD GODESBERG · Im Kern sind sich die Politiker weitgehend einig: Der unter massivem Sanierungsstau leidenden Bad Godesberger Stadthalle soll wieder auf die Beine geholfen werden, damit ihr Betrieb dauerhaft gesichert werden kann.

Dennoch zeichnet sich für die Sitzung des Stadtrates am kommenden Dienstag ein Streit darüber ab, auf welche Weise dieses Ziel am besten zu erreichen ist. Im Wirtschaftsausschuss des Stadtrates etwa hatte die Mehrheit dafür votiert, den bestehenden Pachtvertrag auf drei Jahre zu begrenzen.

Damit stellte sich der Fachausschuss zumindest hinsichtlich der Dauer der Pachtverlängerung gegen die Stadtverwaltung, die eine Fortführung um acht Jahre empfohlen hatte. Auch die Bezirksvertretung Bad Godesberg hatte in diese Richtung tendiert, dies allerdings ausdrücklich mit Prämissen verbunden: Die Stadtverwaltung soll, so die Entscheidung der Godesberger, spätestens bis zu deren Märzsitzung darlegen, welche Arbeiten sie in welcher Reihenfolge zu erledigen gedenkt.

Die Situation scheint verfahren: Einerseits, so ist allenthalben zu hören, leisteten der aktuelle Pächter und seine Mitarbeiter gute Arbeit, sodass nach objektivem Ermessen nichts gegen einen Pachtvertrag sprechen dürfte.

Andererseits steht die Befürchtung im Raum, dass eine langfristige Pachtverlängerung der Stadt als Eigentümerin den Druck nehmen würde und somit die dringenden Arbeiten auf der berüchtigten "langen Bank" landen könnten. Ganz abgesehen von der Mühsal, die mutmaßlich eine Suche nach einem neuen Pächter mit sich bringen würde.

Was, so lautet also die Frage, ist für den dauerhaften Erhalt der Stadthalle die zielführende Strategie? In dieser Frage werden sich die Fraktionen für einen Weg entscheiden müssen, sei es nun im Konsens oder im Konflikt.

Für den Bürger Bund ist die Sache klar: "Die Stadthalle ist sträflich vernachlässigt und nicht ausreichend gepflegt worden. Hier muss ein Sanierungskonzept her, das schrittweise umgesetzt wird", meint Ratsmitglied Marcel Schmitt und ergänzt: "Wir sollten froh sein, dass wir einen tüchtigen und allseits geschätzten Pächter haben, der mit diesem Vorgehen in den kommenden Jahren einverstanden wäre und der auch unter diesen widrigen Bedingungen das Renommee als Tagungs- und Kongressstätte aufrecht erhält." Etwas nüchterner formuliert es Philipp Lerch (CDU): "Eigentlich verfolgen doch alle das gleiche Ziel: Den Erhalt der Stadthalle".

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