Stadtbezirk Hardtberg mit Europaplakette ausgezeichnet

Zweithöchste Ehrung des Europarats für die Städtepartnerschaft mit der französischen Stadt Villemomble

Stadtbezirk Hardtberg mit Europaplakette ausgezeichnet
Foto: Roland Kohls

Duisdorf. Das letzte Stück des musikalischen Begleitprogramms war absolute Pflicht. "Freude, schöner Götterfunken ?" schallte es aus den Mündern der beiden Schülerinnen des Helmholtz-Gymnasiums. Wo immer es um Europa geht, darf schließlich Ludwig van Beethovens "Ode an die Freude" nicht fehlen.

Nicht in der Beethovenstadt Bonn, und erst recht nicht, wenn die zweithöchste Auszeichnung des Europarats verliehen wird. "Europaplakette" nennt sie sich, lediglich acht Städte in ganz Europa erhalten sie pro Jahr, mehr als hundert hatten sich dieses Mal beworben. Die Preisträger setzen sich mit ihren Städtepartnerschaften besonders für die Europäische Idee des friedlichen Miteinanders und der Freundschaft zwischen den Völkern ein.

Seit Sonntagmittag gehört auch der Hardtberg zu diesem erlauchten Kreis. Der Bonner Stadtbezirk pflegt seit 1967 eine intensive Partnerschaft zur französischen Stadt Villemomble nahe Paris. Dieses Engagement honorierte der Europarat nun mit der Europaplakette. Danuta Jazlowiecka, polnisches Mitglied der parlamentarischen Versammlung des Europarats, übergab die massive Ehrenplatte bei einem offiziellen Festakt im Hardtberger Rathaus an Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand.

"Wir waren vor allem von der Kontinuität der Partnerschaft beeindruckt", erklärte Jazlowiecka die Wahl. "Hier findet seit mehr als 40 Jahren durchgängig ein intensiver Austausch statt." An den rund 500 Treffen der unterschiedlichsten Art hätten mehr als 11 000 Menschen teilgenommen.

"Diese Zahl ist außergewöhnlich. Das zeigt, wie tief diese Verbindung inzwischen ist." Auch Thorand betonte die zentrale Rolle der Bürger beider Städte: "Diese Auszeichnung gilt all den Schulen, Vereinen und Gruppen, die die Partnerschaft lebendig halten." Außerdem würdigte sie die große Bedeutung der Bürgerfahrten, bei denen sich Bewohner beider Gemeinden jeweils einmal pro Jahr besuchen.

Das hörte Patrice Calméjane gerne. Schließlich ist der Villemombler Bürgermeister gerade mit einer Abordnung seiner Mitbürger zu Gast in Duisdorf. Da ließ er es sich nicht nehmen, den Geehrten zu gratulieren. "Unsere Hardtberger Freunde haben diese Auszeichnung verdient." Im Geiste von einem halben Jahrhundert deutsch-französischer Freundschaft sei er stolz darauf, dass seine Stadt Teil dieser Erfolgsgeschichte sei.

Eines war in allen Reden deutlich herauszuhören: Die Plakette macht Lust auf mehr. Am Rhein und an der Marne wird schon nach der höchsten Ehrung des Europarats geschielt: dem prestigeträchtigen Europapreis. "Es wäre schön, wenn wir an unserem 45. oder 50. Partnerschaftsjubiläum den Preis bekämen", sagte Francois Acquaviva, stellvertretender Bürgermeister von Villemomble.

Da sei die Konkurrenz aber sehr groß, gab Europaratsmitglied Jazlowiecka zu bedenken. Außerdem habe Hardtberg lediglich eine Partnerstadt, das werde wohl nicht reichen. Das weiß auch Bürgermeisterin Thorand. "Doch wir machen uns schon über zusätzliche Partnerschaften Gedanken", versicherte sie.

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